Der Tagebau Witznitz II wurde von 1942 bis 1993 betrieben. Sein Aufschluss begann im Südwesten der späteren Grube, etwa zwischen Neukieritzsch und Lobstädt. Der Drehpunkt für das erste Baufeld (1942 bis 1960) befand sich südlich von Kahnsdorf und westlich von Großzössen. In diesem Bereich befinden sich die hier beschriebenen Tagesanlagen. Ab circa 1960 wurden mit dem neuen Drehpunkt auch die neuen Tagesanlagen im Norden von Kahnsdorf benutzt. Die hiesigen älteren wurden vermutlich ab 1960 umgenutzt und dafür teils verändert.
Die überwiegend erhaltenen Bauwerke liegen bis heute außerhalb der Ortschaft. Es handelt sich um mehrere ein- bis zweigeschossige Industriebauten mit markanten dunkelroten Klinkerfassaden, die eine Länge von bis zu 75 m erreichen und teils rechtwinklig aneinandergefügt sind. Die Fassaden zeichnen sich ferner durch eine stringente Rhythmisierung von Wandflächen und -öffnungen aus. Reste von Schmalspurschienen, der Betonplattenwege und Straßenlaternen sind ebenso erhalten. Die einstigen Tagesanlagen sind ein wirtschafts- und technikgeschichtliches Zeugnis.
(Josephine Dreßler, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)
Datierung:
- Erbauung um 1942
Quellen/Literaturangaben:
- Landesamt für Archäologie Sachsen: Luftbilder 1950er Jahre. 2021.
- Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) (Hg.): Witznitz. Wandlungen und Perspektiven 08. 2018, S. 8f.
BKM-Nummer: 30200260