Sie befand sich nur etwa 150 m von der südlichen Werksgrenze entfernt. Aufgrund der u-förmigen Anordnung der Häuser um einen begrünten und baumgesäumten Platz wird sie auch Hufeisensiedlung genannt. Sie besteht aus sechs Doppelhäusern. Ein kleineres Grundstück wurde zudem mit einem einzelnen Einfamilienhaus bebaut, genauso wie eine nördlich anschließende Parzelle, die bereits außerhalb des Bogens liegt. Auffällig sind zwei Lücken im Süden, die wahrscheinlich nie bebaut waren, aber möglicherweise für eine spätere Bebauung genutzt werden sollten. Die Wohnhäuser zeichnen sich durch eine aufwendige und variierende Gestaltung aus: mit Gebäudevor- und -rücksprüngen, Zierfachwerk, breiten Giebeldreiecken, Walm- und Krüppelwalmdächern, obgleich diese Elemente nicht immer erhalten sind. Es handelt sich um ein sozial- und wirtschaftsgeschichtliches Zeugnis der Braunkohlenindustrie im Zusammenhang mit dem Werk »Dora und Helene« in Großzössen.
(Josephine Dreßler, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)
Datierung:
- Erbauung um 1910 und 1911
Quellen/Literaturangaben:
- Kreisarchiv des Landkreises Leipzig in Grimma, Findbuch Bauakten Lobstädt.
- Pro Leipzig e. V. (Hg.): Das Bornaer Pleißeland. Zerstörung und Neuanfang. Leipzig 1994, S. 143.
BKM-Nummer: 30200257