Die Unternehmensgeschichte des Braunkohlen- und Ziegeleibetriebes ist auf vielfältige Weise mit den Familien in Skoplau verbunden und geprägt von Erbschaften, gegenseitigen Verkäufen und Tauschen. Insofern ist die große, vierseitige Hofanlage in zentraler Lage an der vorbeiführenden Staatsstraße mit seinen Seitengebäuden und insbesondere seinem großen Wohnstallhaus ein exemplarisches Zeugnis für die prosperierenden Skoplauer Güter in Folge der zusätzlichen Braunkohlen- und Ziegeleiwirtschaft. Hervorzuheben ist die Ausführung des Wohnhausneubaus als modernem Massivbau mit Anklängen an die Reformarchitektur, der nicht dem traditionellen Fachwerkbau folgt. Der Entwurf ist auf die Chemnitzer Architekten Heyne & Hunger für den Bauherrn und Gutsbesitzer Friedrich Kunze im Jahr 1915 zurückzuführen. Zudem deutet auch die Größe des Baus auf Wohlstand ihrer Besitzer hin, welcher sich maßgeblich aus dem bergbaulichen Tun vergangener Jahre gespeist haben dürfte.
(Josephine Dreßler, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)
Datierung:
- Erbauung 1915 (Wohnhaus)
Quellen/Literaturangaben:
- Muschter, Hermann: Ortsteil Skoplau vorgestellt. In: Colditzer Tageblatt. Amts- und Mitteilungsblatt der Stadt Colditz (2017), H. 22, S. 13–16.
- Galle, Horst: Historischer Braunkohlenbergbau entlang der Mulde um Colditz, Grimma und Wurzen. Eine Chronik und Inventarisierung. 2. Aufl., Beucha/Markkleeberg 2018, S. 64–70.
Bauherr / Auftraggeber:
- Bauherr: Kunze, Friedrich
- Entwurf: Heyne & Hunger
BKM-Nummer: 30200209