Die Hofanlage mit dem Wohnhaus im Nordosten, der Scheune im Westen und dem Stallgebäude im Süden bildete den baulichen Ausgangspunkt für das Kohlenwerk der Freifrau von Reiswitz. Das nördlich anschließende Anwesen mit einem Fuhrunternehmen ist in Folge des Kohlen- und Ton-Abbaus entstanden. An seiner Stelle befanden sich zudem nicht erhaltene Funktionsbauten wie Schuppen und ein Förderhaus als Endpunkt der Förderbahn. Auch die Relikte eines Fundaments einer Laderampe, eine Seilscheibe und ein Sprengstofflager gehören zu den erhaltenen Objekten dieses Wirtschaftsbetriebes. Die Gruben befanden sich vorrangig westlich der Hofanlage. Ein Weg vom Hof in den rückliegenden ehemaligen Abbaubereich ist heute noch vorhanden. Die Bauten des Kohlenwerkes von Reiswitz, später Henschel, zeugen von der lokalen Wirtschaftsgeschichte durch den Abbau von Braunkohle und Ton.
(Josephine Dreßler, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)
Datierung:
- Erbauung 19. Jahrhundert
Quellen/Literaturangaben:
- Galle, Horst: Historischer Braunkohlenbergbau entlang der Mulde um Colditz, Grimma und Wurzen. Eine Chronik und Inventarisierung. 2. Aufl., Beucha/Markkleeberg 2018, S. 79–87
- Wagenbreth, Otfried: Die Braunkohlenindustrie in Mitteldeutschland. Geologie, Geschichte, Sachzeugen. Beucha/Markkleeberg 2011, S. 301, 305.
BKM-Nummer: 30200205