Gut Freifrau von Reiswitz, später Henschel (Braunkohlenwerke in Skoplau)

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Colditz
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 08′ 27,16″ N: 12° 51′ 0,12″ O 51,14088°N: 12,85003°O
Koordinate UTM 33.349.602,56 m: 5.667.688,86 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.559.594,67 m: 5.667.660,36 m
  • Einstiges Kohlenwerk der Freifrau von Reiswitz, später Paul Henschel, Hofanlage mit v.l.n.r. dem Stall, der Scheune mit Inschriftstein und dem Wohnhaus, straßenseitig betrachtet

    Einstiges Kohlenwerk der Freifrau von Reiswitz, später Paul Henschel, Hofanlage mit v.l.n.r. dem Stall, der Scheune mit Inschriftstein und dem Wohnhaus, straßenseitig betrachtet

    Fotograf/Urheber:
    Josephine Dressler
    Medientyp:
    Bild
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Das Kohlenwerk der Freifrau von Reiswitz war vermutlich schon vor 1848 in Betrieb und förderte im Tage- und Tiefbau Braunkohle und Ton. An der Scheune befindet sich ein Porphyrstein mit der Inschrift »A.Frh.v.R./1858«. Er verweist auf einen Freiherrn von Reiswitz, dem das Werk nur drei Jahre gehörte, bevor wiederum eine Freifrau von Reiswitz übernahm. Es ist somit auch ein Beleg dafür, dass Adelsfamilien in Sachsen auf ihren Grundstücken Bergbau betreiben durften. 1876 ging das Werk in das Eigentum des schon seit 1856 betreibenden Pächters Gotthard Henschel über. Dessen Sohn Paul Henschel wurde 1896 Werkseigentümer, nachdem er den Betrieb bereits vier Jahre lang führte. Der Skoplauer Betrieb endete 1925. Er und seine Mitarbeiter wechselten zum Podelwitzer Kohlenwerk. Eine Restauskohlung erfolgte 1937 bis 1938.
Die Hofanlage mit dem Wohnhaus im Nordosten, der Scheune im Westen und dem Stallgebäude im Süden bildete den baulichen Ausgangspunkt für das Kohlenwerk der Freifrau von Reiswitz. Das nördlich anschließende Anwesen mit einem Fuhrunternehmen ist in Folge des Kohlen- und Ton-Abbaus entstanden. An seiner Stelle befanden sich zudem nicht erhaltene Funktionsbauten wie Schuppen und ein Förderhaus als Endpunkt der Förderbahn. Auch die Relikte eines Fundaments einer Laderampe, eine Seilscheibe und ein Sprengstofflager gehören zu den erhaltenen Objekten dieses Wirtschaftsbetriebes. Die Gruben befanden sich vorrangig westlich der Hofanlage. Ein Weg vom Hof in den rückliegenden ehemaligen Abbaubereich ist heute noch vorhanden. Die Bauten des Kohlenwerkes von Reiswitz, später Henschel, zeugen von der lokalen Wirtschaftsgeschichte durch den Abbau von Braunkohle und Ton.
(Josephine Dreßler, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)

Datierung:
  • Erbauung 19. Jahrhundert

Quellen/Literaturangaben:
  • Galle, Horst: Historischer Braunkohlenbergbau entlang der Mulde um Colditz, Grimma und Wurzen. Eine Chronik und Inventarisierung. 2. Aufl., Beucha/Markkleeberg 2018, S. 79–87
  • Wagenbreth, Otfried: Die Braunkohlenindustrie in Mitteldeutschland. Geologie, Geschichte, Sachzeugen. Beucha/Markkleeberg 2011, S. 301, 305.

BKM-Nummer: 30200205

Gut Freifrau von Reiswitz, später Henschel (Braunkohlenwerke in Skoplau)

Schlagwörter
Ort
Skoplau
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Gut Freifrau von Reiswitz, später Henschel (Braunkohlenwerke in Skoplau)”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30200205 (Abgerufen: 26. März 2025)
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