Da Ignaz Petschek Anteile sehr vieler Unternehmen besaß, ist fraglich, ob und wie lange er deshalb am Standort in Thräna verweilte. Bekannt ist der repräsentative Bau am westlichen Ortsrand bis heute als Petschek-Villa. Das Jugendstilhaus wurde womöglich im selben Jahr der AG NKW Übernahme 1910 errichtet. Es diente eventuell erst später als Verwaltungssitz für das Braunkohlenwerk Thräna. Der für das Dorf Thräna stattliche, zweigeschossige Bau besitzt ein Satteldach, Anbauten sowie einen Mittelrisalit mit Frontispiz. Rückliegend befindet sich ein Nebengebäude und Garten. Die Villa ist ein künstlerisches, sozial- und wirtschaftsgeschichtliches Zeugnis. Insbesondere die Verbindung zur Persönlichkeit Ignaz Petschek ist bedeutsam im Kontext der Braunkohlenindustrie.
(Josephine Dreßler, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)
Datierung:
- Erbauung um 1910
Quellen/Literaturangaben:
- Gerslová, Jana: Petschek, Ignaz. In: Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften/Hockerts, Hans Günter (Hg.): Neue Deutsche Biographie, Bd. 20, Berlin 2001, S. 269f.
- Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) (Hg.): Borna-West/Regis/Pahna. Wandlungen und Perspektiven 23. Senftenberg 2017, S. 6f.
BKM-Nummer: 30200184