Katholische Pfarrkirche St. Konrad

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Neukieritzsch
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 06′ 50,55″ N: 12° 25′ 44,38″ O 51,11404°N: 12,429°O
Koordinate UTM 33.320.048,99 m: 5.665.650,58 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.530.145,98 m: 5.664.418,58 m
  • Kath. Kirche St. Konrad, Blick von Süden

    Kath. Kirche St. Konrad, Blick von Süden

    Fotograf/Urheber:
    Josephine Dressler
    Medientyp:
    Bild
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Zwischen 1910 und 1930 verzehnfachte sich die Bevölkerung in Deutzen nahezu. Ursache hierfür war der Zuzug von Arbeitskräften in das Revier mit seiner zunehmend florierenden Braunkohlenindustrie. Besonders aus dem katholisch geprägten Bayerischen Wald kamen die neuen Arbeiter. Die Zahl der Katholiken in und um Borna stieg in Folge des Zweiten Weltkrieges durch Geflüchtet erneut an. Der Spatenstich für die bis dahin in Gasthöfen zusammenkommende Deutzener Gemeinde erfolgte 1954, nachdem die Vorbereitungen für den Kirchenneubau 1947 begannen. Der Entwurf stammt vom Leipziger Architekten Andreas Marquart. Für die Ausführung zeigte sich der Pödelwitzer Baumeister Lothar Eisert zuständig unter Verwendung von Holz aus dem Bayerischen Wald und von Ziegelsteinen der zerbombten und später abgerissenen katholischen Trinitatiskirche aus Leipzig. Die bildkünstlerische Ausgestaltung mit Altarbildern von Christus, Maria und Konrad sowie 14 Kreuzwegstationen entstand 1957 durch den Görlitzer Maler und Grafiker Georg Nawroth. Die schwarze Plastik der Heiligen Barbara als Schutzpatronin der Bergleute befindet sich am Eingang. Der Bildhauer Heinrich Moshage schuf sie 1956 ursprünglich für das Kulturhaus Deutzen in der Kunstgießerei Lauchhammer. Die Pfarrkirche ist dem bayerischen Heiligen Konrad von Parzham geweiht.
Da die Region nicht katholisch geprägt ist, erscheint es umso beeindruckender, in welcher Größe und städtebaulich unübersehbaren Lage die Kirche in der Nachkriegszeit errichtet wurde. Am östlichen Ortseingang gelegen tritt besonders der seitliche Westturm hervor. Der Saalbau ist schlicht verputzt und traditionalistisch gestaltet. In dem Bau finden sich künstlerische und städtebauliche Werte. Er ist außerdem ein religions-, sozial- und wirtschaftsgeschichtliches Zeugnis, welches durch den Zuzug Andersgläubiger in Folge der Braunkohlenindustrie erst entstehen konnte.

(Josephine Dreßler, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)

Datierung:
  • Erbauung 1954–1956

Quellen/Literaturangaben:
  • Rümenapp, Erwin: 50 Jahre St. Konrad Deutzen. Vom Werden und Wachsen einer katholischen Gemeinde, hg. von Katholisches Pfarramt St. Josef Borna. Borna 2006. URL: https://www.kath-kirche-borna.de/inhalt/downloads/broschuere_kk2006_ausdrucken.pdf.

BKM-Nummer: 30200133

Katholische Pfarrkirche St. Konrad

Schlagwörter
Ort
Deutzen
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Katholische Pfarrkirche St. Konrad”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30200133 (Abgerufen: 3. Mai 2025)
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