Das heute auf sächsischem und vor allem thüringischem Gebiet liegende Becken ist im Regelfall nicht wassergefüllt, sondern ein sogenanntes grünes Becken, welches landwirtschaftlich genutzt wird. Nur im Hochwasserfall nimmt das Becken bis zu 8,6 Mio m³ Wasser auf und besitzt dann eine Fläche von etwa 200 ha. Zum Aufstauen dient ein insgesamt 7 km langer Erddamm mit einer beckenseitigen Lehmdichtung. Er trennt das Becken zudem vom Speicher Borna. Beide sind funktional eng aneinander gekoppelt. Ein im nördlichen Bereich liegender Kanal bildet eine Verbindung zur westlichen Pleiße und dem Speicher Borna im Norden. Über diesen kann überschüssiges Wasser abgegeben werden. Das Becken ist kein Tagebaurestsee, doch entstand es ebenso im braunkohlenbedingten Kontext, nämlich allein zum Hochwasserschutz. Damit ist das Becken Regis-Serbitz hinsichtlich der Braunkohlengeschichte im Mitteldeutschen Revier, der Landschaftsgestaltung sowie besonders hinsichtlich der braunkohlenbedingten Wasserregulierung bedeutend.
(Josephine Dreßler, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)
Datierung:
- Erbauung 1956–1961
Quellen/Literaturangaben:
- PRO Leipzig (Hg.): Das Bornaer Pleisseland. Zerstörung und Neuanfang. Leipzig 1994, S. 191.
- GeoSN, dl-de/by-2-0: Gewässernetz Freistaat Sachsen. 2022.
- Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) (Hg.): Borna-West/Regis/Pahna. Wandlungen und Perspektiven 23. Senftenberg 2017, S. 23, 28.
- Regionaler Planungsverband Leipzig-Westsachsen, Regionale Plaungsstelle (Hg.): Mitteldeutsche Seenlandschaft. Gewässerkatalog 2019-2021. Seen, Fließgewässer, Kanäle. 6. vollständig aktual. u. erw. Aufl., Leipzig 2019, S. 250.
BKM-Nummer: 30200112