Städtebaulich ist die Schule markant gelegen, da der Bau erhöht ist und die Bergmannsgasse direkt darauf zuführt. Der zweigeschossige, verputzte Satteldachbau mit Biberschwanzdeckung besitzt einen flachen Bruchsteinsockel, ein hohes Kellergeschoss und liegt traufständig zur Straße. Asymmetrisch tritt ein turmartiger, schlanker Risalit mit einer hölzernen Laterne (vermutlich für Glocke) und einem expressionistischen Eingangsportal hervor. Rückliegend ist ein eingeschossiger Satteldachbau angeschlossen, der den Sanitärtrakt aufnahm. Das Gebäude besaß vier Klassenzimmer, ein Lehrerzimmer, Nebenräume sowie eine kleine Hausmeisterwohnung im Keller. Eine südliche und westliche Erweiterungsmöglichkeit war vorgesehen, wurde aber nicht in Anspruch genommen.
Augenfällig ist die ästhetische Qualität in baukünstlerischer und städtebaulicher Betrachtung. Zudem bildet es ein orts- und sozialgeschichtlich wichtiges Dokument in Bezug auf die regionale Braunkohlenindustrie. Die einstige Schule besitzt künstlerische, städtebauliche, sozial-, orts- und wirtschaftsgeschichtliche Bedeutung.
(Josephine Dreßler, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)
Datierung:
- Erbauung 1926–1929
Quellen/Literaturangaben:
- Bauaktenarchiv Borna, Alte Schulstraße 1.
Bauherr / Auftraggeber:
- Bauherr: Gemeinde Wyhra (GND: 1266480870)
- Entwurf: Schiemichen, Curt
- Ausführung: Baugenossenschaft GmbH Borna Bez. Leipzig
BKM-Nummer: 30200093