Die Siedlung besteht im Kern aus einer T-förmigen Anordnung von drei Reihenhausgruppen zu je vier Einfamilienhäusern und teilweise rückliegenden Anbauten in denen sich auf rund 13 m² Waschküche, Stall und ein Abort befanden und sich der Hausgarten zur Eigenversorgung anschloss. In den unterkellerten Wohnhäusern gab es je eine Wohnküche, eine Stube sowie zwei Schlafzimmer auf rund 70 m² Fläche. Vor den Häusern liegen Vorgärten und die baumgesäumte Straße. Eine städtebauliche Scharnierfunktion kommt den beiden Doppelhäusern in der Glück-Auf-Gasse 18, 20, 26, 28 zu. Sie sind nicht Teil der Reihenhäuser, aber sie schließen in einer offenen Bauweise den Straßenzug der Glück-Auf-Gasse, in denen sich bereits Arbeiterhäuser befanden. Ebenfalls außerhalb der T-förmigen Bebauung liegt das später entstandene Mehrfamilienhaus, welches in vier Wohnungen jeweils Platz für Wohnküche, drei Schlafzimmer, einen Abort und im Anbau für einen Stall und die Waschküche hatte. Die zweigeschossigen Massivbauten, die – bis auf die Doppelhäuser mit Walmdach – Satteldächer besitzen, wiesen eine ausgeprägte Putzgestaltung auf, wie sie in der Glück-Auf-Gasse 20 authentisch erhalten ist. Insgesamt ergibt sich ein konservatives Erscheinungsbild, das nur fragmentarisch überliefert ist. Die »Alte Siedlung« ist die flächenmäßig größte Siedlung in Wyhra. Sie hat städtebauliche, sozial- und wirtschaftsgeschichtliche Bedeutung.
(Josephine Dreßler, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)
Datierung:
- Erbauung 1921–1922
Quellen/Literaturangaben:
- Kreisarchiv des Landkreises Leipzig in Grimma, B11152–B11158, B11162–B11164, B11168–B11172, B11174–B11176, B11178, B11180.
Bauherr / Auftraggeber:
- Bauherr: Bergmannswohnstättengesellschaft mbH Borna
BKM-Nummer: 30200091