Die beiden Baugruppen an der heutigen Deutzener Straße liegen orthogonal zueinander. Die südliche Gruppe liegt direkt an der Straße, die nördliche an einer kurzen Stichstraße, welche für diese erst angelegt wurde. Die zweigeschossigen Putzbauten mit einst einheitlich roten Ziegeldächern besitzen rückliegende Hausgärten sowie ursprünglich eingeschossige Stallanbauten an den Einfamilienhäusern bzw. ein erhaltenes Nebengebäude mit Stallfunktion für das Mehrfamilienhaus. Die südliche Baugruppe besteht aus vier Einfamilienhäusern mit Satteldach und zwei größeren Vierfamilienhäusern mit Walmdach als akzentuierende Kopfbauten. Dem Bau ist mittig eine Treppe zur Straße vorgelagert. Die nördliche Baugruppe besteht aus vier Einfamilienhäusern, die unter einem Walmdach liegen. Die Fassaden der Wohnbauten waren eher konservativ gestaltet, wobei sich moderne Einflüsse beispielsweise an der rundbogigen Haustür der Nr. 66 feststellen lassen. Alle Wohneinheiten waren rund 70 m² groß konzipiert. Die Siedlung ist für die Zeit typisch mit Elementen der Selbstversorgung ausgestattet. Sie ist ein sehr frühes Beispiel für die Tätigkeit der BWG, welche sich erst 1920 gründete.
(Josephine Dreßler, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)
Datierung:
- Erbauung 1920–1921
Quellen/Literaturangaben:
- Bauaktenarchiv Borna, Deutzener Straße 56–74 (gerade).
Bauherr / Auftraggeber:
- Bauherr: Bergmannswohnstättengesellschaft Borna mbH
- Entwurf: Curt Schiemichen (Architekt)
BKM-Nummer: 30200090