1910 reichen Max und Georg Naumann ihr Baugesuch für ein Wohnhaus und eine Kleinviehschlächterei im Nebengebäude ein. Sie treten durch das Baugeschäft Friedrich Naumann als Bauherr, Bauleiter und Ausführende auf. In den Entwurfsplänen war das Haus mit drei Wohneinheiten sowie einem Ladeneinbau im Erdgeschoss konzipiert. Doch bereits 1912 begründete Max Lindner hier das Gasthaus »Glück Auf«, welches neben dem Gastraum bis heute eine Kegelbahn und Fremdenzimmer offeriert. Die Einkehr befindet sich umgeben von Bergarbeitersiedlungen und auch der Name verweist auf die Stammgäste aus dem Bergbau, welche vor allem dem nahegelegenen und 1910 bis 1995 betriebenen Braunkohlenwerk Borna angehört haben dürften. Auf dem Grundstück steht außerdem ein Hunt mit der Werbeaufschrift der Lokalität.
Das zweigeschossige Hauptgebäude schließt westlich direkt an das Nachbarhaus an, nach Südosten steht es frei. Die Ecke wird durch zwei Risalite sowie darüber liegende Giebel betont. Es ist ein wichtiges historisches Zeugnis innerhalb der bergbaulichen Sozialstruktur in Borna.

(Josephine Dreßler, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)

Datierung:

• Erbauung 1910–1911
  

Quellen/Literaturangaben:

• Bauaktenarchiv Borna, Deutzener Straße 30.
  
• Lerch, Erhard: Gaststätte Glück Auf - Die kleine Kneipe in unserer Straße. In: Gaststätte Glück auf. URL: https://www.gaststaette-glueckauf.de/ (01.06.2022).
  

Bauherr / Auftraggeber:

• Entwurf/Ausführung: Naumann, Max und Georg
  

BKM-Nummer: 30200087