Ehemaliges Verwaltungsgebäude (Brikettfabrik Neukirchen)

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Borna
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 05′ 29,73″ N: 12° 31′ 41,48″ O 51,09159°N: 12,52819°O
Koordinate UTM 33.326.906,93 m: 5.662.916,43 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.537.109,90 m: 5.661.966,14 m
  • Ehemaliges Verwaltungsgebäude der Brikettfabrik Neukirchen, Blick von Südwesten und der Hauptstraße des Ortes, der Straße des Friedens

    Ehemaliges Verwaltungsgebäude der Brikettfabrik Neukirchen, Blick von Südwesten und der Hauptstraße des Ortes, der Straße des Friedens

    Fotograf/Urheber:
    Josephine Dressler
    Medientyp:
    Bild
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Das einstige Verwaltungsgebäude entstand vermutlich mit Errichtung der Fabrik 1888. Damals hieß es noch Comptoir oder Contor und bestand aus nur einem Raum. Viele Erweiterungen sollten es zu einem großen und repräsentativen Bau heranwachsen lassen. Dies geschah mit einer ersten südlichen Erweiterung 1894. Der Wyhraer Bauunternehmer Th. Böhme vervielfachte das Bauvolumen. Zu einem Pressmeisterzimmer kam ein neues Direktorenzimmer, Flur und Büro. 1901 wird Böhme erneut tätig und erweitert wieder nach Süden um nur einen neuen Raum, welcher wieder zum Direktorenzimmer wird. Mit der zweiten Bauphase der Fabrik wird 1914 von Baumeister Gustav Grünzig aus Neukirchen-Wyhra der Bau wiederum nach Süden mit zwei zusätzlichen Zimmern erweitert. Bis dahin handelte es sich um einen schlichten eingeschossigen Massivbau. Dies änderte sich 1920 mit den Entwürfen des Architekten W. Fritzsche. Es handelt sich um die prägendste Bauphase und die größte Erweiterung des Baus. Dabei wurde das Haus um ein ausgebautes Dachgeschoss erhöht und um einen mittleren sowie zwei äußere Querbauten ergänzt. Für die Ausführung zeichnete sich wieder Grünzig verantwortlich. Je Seite gab es zudem noch eingeschossige Anbauten: im Norden für den Wagemeister und im Süden als Zeche. Beide sind nicht erhalten. Der südliche wurde beim Umbau zwischen 1938 bis spätestens 1942 abgerissen, da ein separates Zechenhaus errichtet wurde. Anstelle des Anbaus wurde der Baukörper südlich nach dem Erscheinungsbild von 1920 weitergeführt. Aus diesem Grund gibt es heute vier Querbauten und eine Achsenbetonung, die außerhalb der Mitte liegt. Für diesen letzten größeren Umbau lieferte Gustav Grünzig 1937 die Pläne und führte diese auch aus.
Das Gebäude liegt repräsentativ an der vorbeiführenden Staatsstraße. Der langgestreckte Baukörper ist eingeschossig und betont durch Lisenen, welche eine Putznutung aufweisen. Er schließt mit einem Mansardwalmdach. Dieses ist straßenseitig durch drei Zwerchhäuser und Gauben strukturiert. Akzentuiert ist das Dach zusätzlich über einen Dachreiter mit einer Zeitanzeige je Seite. Diese Uhr befand sich ursprünglich in der Mittelachse und liegt durch die südliche Erweiterung nun außerhalb. Der Bau besitzt einen gesteigerten ästhetischen Anspruch und damit eine künstlerische Bedeutung. Zudem zeugt er von der frühesten Werksgeschichte bis heute in Verbindung mit einer reichen Baugeschichte. Das Verwaltungsgebäude ist ein wirtschafts- und baugeschichtliches Zeugnis.

(Josephine Dreßler, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)

Datierung:
  • Erbauung 1888

Quellen/Literaturangaben:
  • Kreisarchiv des Landkreises Leipzig in Grimma, B10991, B11114.
  • Museum der Stadt Borna, 7A 171, 4039; 07-10330 07/171A; 07/227A 4077.

BKM-Nummer: 30200078

Ehemaliges Verwaltungsgebäude (Brikettfabrik Neukirchen)

Schlagwörter
Ort
Neukirchen
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Ehemaliges Verwaltungsgebäude (Brikettfabrik Neukirchen)”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30200078 (Abgerufen: 23. März 2025)
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