Der eingeschossige Bau mit hohem Mansardwalmdach befindet sich gegenüber des ebenfalls 1922 entstandenen und zu ihm ähnlich gestalteten DEA-Verwaltungsgebäudes. Die Zufahrt zur Villa entspricht annähernd der Mittelachse des DEA-Gebäudes. Somit verknüpft diese Linie die beiden Bauten des DEA-Konzerns auch äußerlich sichtbar. Villa und DEA-Bau stehen sich allerdings nicht direkt gegenüber. Die repräsentative Längsseite der Villa ist nach Süden ausgerichtet. Dies könnte mit dem ursprünglich schmalen und langen Flurstückszuschnitt begründbar sein. Die Hauptansicht im Süden prägt ein dreiachsiger, die Mansarde durchbrechender Giebel. Zwischen den mittleren Fensterachsen und an den Ecken befinden sich Lisenen mit Putznutung. In Breite des Giebels ist eine Terrasse vorgelagert. An der Westseite tritt ein Wintergarten aus dem Baukörper hervor. Stilistisch ist das Wohn- wie auch das Gartenhaus dem konservativen Neoklassizismus zuzuordnen.
Trotz des teilweise verlorenen Gartens gehört die Villa zu einer der größten und repräsentativsten in Borna, obgleich dies durch ihre abgeschiedene Lage im Stadtbild nicht offensichtlich ist. Neben ihrem künstlerischen Wert ist sie zudem ein eindrückliches wirtschafts- und sozialgeschichtliches Zeugnis der für Borna sehr bedeutenden Braunkohlenindustrie.
(Josephine Dreßler, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)
Datierung:
- Erbauung 1922
Quellen/Literaturangaben:
- Bauaktenarchiv Borna, Röthaer Straße 17.
- Noske, Robert (Hg.): Adreßbuch der Städte Borna und Regis-Breitingen nebst 70 Landgemeinden der Amtshauptmannschaft Borna. Borna 1929, [unter Röthaer Straße 23].
BKM-Nummer: 30200063