DEA-Beamtenhäuser Liebes-Kirsch-Allee

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Borna
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 07′ 51,19″ N: 12° 29′ 46,98″ O 51,13088°N: 12,49638°O
Koordinate UTM 33.324.828,79 m: 5.667.360,56 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.534.852,23 m: 5.666.322,05 m
  • Eines der drei ehemaligen Beamtenwohnhäuser, Blick von Norden

    Eines der drei ehemaligen Beamtenwohnhäuser, Blick von Norden

    Fotograf/Urheber:
    Josephine Dressler
    Medientyp:
    Bild
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Wie die benachbarte Robert-Koch-Straße war auch die Liebes-Kirsch-Allee zunächst die Privatstraße eines Braunkohlenunternehmens, hier speziell der Deutschen Erdöl-Aktiengesellschaft, Oberbergdirektion Borna (DEA). Mit dem Bau des eigenen DEA-Verwaltungsgebäudes in der Röthaer Straße ließ man im näheren Umkreis weitere Wohnhäuser für Unternehmensangehörige errichten. Denn in den 1920er Jahren stieg die Braunkohlenindustrie in Umsatz sowie technischen und personellen Einsatz entschieden an. In den hiesigen drei Doppelwohnhäusern (sog. Beamtenhäuser) mit sechs gehobenen Wohneinheiten lebten Ingenieure, Beamte und Inspektoren der DEA. Auch in DDR-Zeit blieben die Häuser in Hand der Folgeunternehmen der Bornaer Braunkohlenwirtschaft.
Die Entwürfe für die drei verschieden gestalteten Häuser stammen aus dem Jahr 1922, ein Jahr später erfolgten die der Nebengebäude jeweils im Auftrag der DEA. 1934 schlossen sich teilweise Um- und Anbauten zur Vergrößerung der Wohnfläche an, außerdem wurden die Nebengebäude von Ställen in Garagen umgebaut. Für letzteres übernahm der Baumeister Otto Landgraf aus Witznitz die Bauausführung.
Die Straße der Liebes-Kirsch-Allee liegt heute nördlich der Wohnhäuser, weshalb man diese straßenseitig von der Rückseite betrachtet. Ursprünglich gab es eine zusätzliche südliche Straße, zu der die Häuser repräsentativ ausgerichtet waren. Die Häuser liegen innerhalb einst sehr großzügiger Gartengrundstücke. Die Nebengebäude sind wie die Wohnhäuser als Doppelbauten auf der Grundstücksgrenze konzipiert. Die unterkellerten, zweigeschossigen Massivbauten besitzen ein Walmdach. Es zeigt sich besonders in dem gut überlieferten Haus Nr. 12 der ästhetische Anspruch mit variierenden Fassadengestaltungen, wozu Gebäudevorsprünge, Putzgestaltungen, unterschiedliche Gaupen und Fensterformate im Stile einer konservativen Reformarchitektur gehören.
Neben den werkseigenen Wohnbauten zu Beginn der 1910er Jahre (beispielsweise der Witznitzer Kohlenwerke) setzte in den 1920er Jahren durch die Übernahme und Expansion der DEA eine weitere Bauphase ein, welche vor allem den hochrangigen Mitarbeitern ein adäquates Wohnen bieten sollte. Insofern spiegeln sich in den Beamtenhäusern wirtschafts- und sozialgeschichtliche Aspekte wider.

(Josephine Dreßler, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)

Datierung:
  • Erbauung 1922–1923

Quellen/Literaturangaben:
  • Förderverein des Museums der Stadt Borna e.V (Hg.): Von Abtei bis Zwiebelhaus. Ein Lexikon zur Geschichte der Stadt Borna. Borna 2001, S. 230.
  • Bundesmann, Gert: Straßenlexikon Borna. Liebes-Kirsch-Allee. Unveröffentlicht 2015.
  • Bauaktenarchiv Borna, Liebes-Kirsch-Allee 6, 8, 10, 12, 14, 16.
  • Noske, Robert (Hg.): Adreßbuch der Städte Borna und Regis-Breitingen nebst 70 Landgemeinden der Amtshauptmannschaft Borna. Borna 1929.

Bauherr / Auftraggeber:
  • Bauherr: Deutsche Erdöl-Aktiengesellschaft, Oberbergdirektion Borna

BKM-Nummer: 30200062

DEA-Beamtenhäuser Liebes-Kirsch-Allee

Schlagwörter
Ort
Borna
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
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„DEA-Beamtenhäuser Liebes-Kirsch-Allee”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30200062 (Abgerufen: 23. März 2025)
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