Ehemalige Arbeiterkolonie Witznitzer Kohlenwerke, Witznitzer Kolonie

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Borna
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 07′ 56,76″ N: 12° 30′ 16,08″ O 51,13243°N: 12,50447°O
Koordinate UTM 33.325.400,16 m: 5.667.513,52 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.535.416,92 m: 5.666.498,19 m
  • Beamtensiedlung, Blick von Westen auf Nordhälfte

    Beamtensiedlung, Blick von Westen auf Nordhälfte

    Fotograf/Urheber:
    Josephine Dressler
    Medientyp:
    Bild
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Die Lage im Bornaer Norden genauso wie die ursprüngliche Bezeichnung Arbeiterwohnsiedlung bzw. Arbeiterkolonie der Witznitzer Kohlenwerke verweisen auf die Zugehörigkeit zur Witznitzer Brikettfabrik. Mitunter wurde die Siedlung allgemein als Witznitzer Kolonie bezeichnet (die Straße hieß zuerst Koloniestraße). Eine weitere Verbindung kann zur sog. Beamtenkolonie der Witznitzer Kohlenwerke gezogen werden, welche exklusiv für die obersten Mitarbeiter direkt an der Witznitzer Werksstraße errichtet wurde und damit hierarchisch über der hiesigen Arbeiterkolonie stand.
Die Werkssiedlung wurde zeitgleich mit der Brikettfabrik Witznitz 1912 projektiert. Die Bauleitung oblag dabei ebenso dem Bornaer Maurermeister Otto Stoye. Die Entwürfe der einzelnen Wohnhäuser stammen vom Dresdner Architekten Curt Reimer, der im selben Jahr auch an der Beamtenkolonie an der Witznitzer Werkstraße beteiligt war. Bis 1914 konnten 15 Doppelwohnhäuser fertiggestellt werden. Konkret war von Beamten- und Unterbeamtenwohnhäusern mit je vier Wohnungen die Rede. In einem zweiten Bauabschnitt erfolgte 1913 die Errichtung von Doppelstallgebäuden. 1925 erhielt die Siedlung ergänzend ein weiteres Doppelwohnhaus mit vier Wohneinheiten (Nr. 15, 17) durch das Folgeunternehmen der Brikettfabrik Witznitz: der Deutschen Erdöl-AG (DEA), Oberbergdirektion Borna. Dabei ist die Ausführung weiterer Wohnbauten im Areal um die Röthaer Straße kurz nach Errichtung des neuen Verwaltungssitzes der DEA im Bornaer Norden keine Seltenheit.
Die Siedlungshäuser entstanden linear an der neu geschaffenen Seitenstraße zur Ausfallstraße Richtung Leipzig und dem Witznitzer Werk. Nördlich werden sie durch die ehemalige Kohlenbahn am Rande der einstigen Tagebaugrube Witznitz I begrenzt. Zur Leipziger Straße weitet sich die Wohnstraße platzartig auf. Eine unbebaute Fläche zwischen den Häusern Nr. 21 und 25 war für einen Spielplatz (heute Garagenhof) und ein Trafohäuschen vorgesehen. Die Wohnungen sowie die Straßenbeleuchtung wurden mit werkseigenem Strom gespeist. Bei den Wohnhäusern handelt es sich um Doppelhäuser in wechselnder Ausrichtung und Ausgestaltung mit Vor- und Hausgärten. Selbst die rückliegenden Nebengebäude für die Selbstversorgung sind nicht identisch, doch ähnlich zueinander gestaltet. Bei den Bauten finden sich Sattel-, Walm und Krüppelwalmdächer, Fachwerkgiebel und verputzte Schweifgiebel oder auch holzverkleidete Risalite. Die Wohnungsgrundrisse beschränkten sich hingegen auf nur zwei unterschiedliche Ausführungen mit rund 50 m² Fläche. Höchst bemerkenswert ist der Variantenreichtum bei der äußeren Gestaltung der einzelnen Häuser und die damit verbundene städtebauliche Repräsentation.

(Josephine Dreßler, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)

Datierung:
  • Erbauung 1912–1914 (außer Nr. 15; 17)

Quellen/Literaturangaben:
  • Bauaktenarchiv Borna, Robert-Koch-Straße 15–43/22–44.

Bauherr / Auftraggeber:
  • Bauherr: Witznitzer Kohlenwerke
  • Bauherr: Deutsche Erdöl-AG, Oberbergdirektion Borna
  • Entwurf: Curt Reimer (Architekt)

BKM-Nummer: 30200061

Ehemalige Arbeiterkolonie Witznitzer Kohlenwerke, Witznitzer Kolonie

Schlagwörter
Ort
Borna
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
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„Ehemalige Arbeiterkolonie Witznitzer Kohlenwerke, Witznitzer Kolonie”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30200061 (Abgerufen: 26. März 2025)
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