Ehemalige Beamten-Wohnhauskolonie der Witznitzer Kohlenwerke

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Borna
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 08′ 20,87″ N: 12° 30′ 14,65″ O 51,13913°N: 12,50407°O
Koordinate UTM 33.325.397,55 m: 5.668.258,98 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.535.383,92 m: 5.667.242,95 m
  • Siedlung der ehemaligen Beamten-Wohnhauskolonie der Witznitzer Kohlenwerke, hier Doppelwohnhaus für zwei Ingenieure von Westen blickend

    Siedlung der ehemaligen Beamten-Wohnhauskolonie der Witznitzer Kohlenwerke, hier Doppelwohnhaus für zwei Ingenieure von Westen blickend

    Fotograf/Urheber:
    Josephine Dressler
    Medientyp:
    Bild
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Südlich der einstigen Brikettfabrik und an der zur Fabrik führenden Witznitzer Werkstraße liegt die ehemalige sog. Beamten-Wohnhauskolonie der Witznitzer Kohlenwerke. Mitunter wurde sie auch der Witznitzer Kolonie zugeschrieben. Konkret handelt es sich hier um einen kleineren und exklusiveren Part der Witznitzer Kolonie, welcher nur den wenigen führenden Mitarbeitern des Werkes vorbehalten blieb, darunter die Direktorenvilla für den Werksleiter. Der größere Teil der Witznitzer Kolonie liegt in der heutigen Robert-Koch-Straße, unweit der damaligen Abbruchkante des Tagebaus Witznitz I. Die Villa samt Nebengebäude sowie das Doppelwohnhaus für zwei Ingenieure (Nr. 2; 4), entworfen vom Dresdner Architekten Curt Reimer, entstanden zeitgleich mit der Brikettfabrik Witznitz 1912 bis 1913. Danach folgten bis spätestens 1932 in zweiter Reihe ein weiteres Doppelwohnhaus (18; 20) sowie die zwei 1912 bereits projektierten Doppelwohnhäuser an der Werkstraße (8; 10; 12; 14). Die Liegenschaften dieser Werkssiedlung standen wenigstens bis 1945 im Eigentum des jeweiligen Werksunternehmens (Witznitzer Kohlenwerke, später Deutsche Erdöl-AG).
Unter den repräsentativen Wohnbauten im Reformstil sticht die Villa samt Nebengebäude aufgrund ihrer abgerückten Lage und Gestalt hervor. Bei den übrigen vier Gebäuden handelt es sich um ein- bis zweigeschossige Doppelwohnhäuser mit Vor- und Hausgärten sowie darin befindlichen Neben- bzw. Stallgebäuden. Die Grundrissform der Doppelhäuser ist markant durch jeweils kurze Querbauten an den Enden. In der Fassadenansicht treten diese risalitartig mit einem Giebel aus dem Mansardwalmdach hervor. Weitere Zierelemente wie eine Putzgliederung und Sprossenfenster bezeugen den ästhetischen Anspruch. Die Versorgung mit werksnahen und gehobenem Wohnraum für die führenden Mitarbeiter der Brikettfabrik Witznitz spricht sozial- und wirtschaftsgeschichtliche Aspekte an. Zugleich handelt es sich hier um die erste Wohnansiedlung in diesem Areal, welches 1912 überhaupt erst für eine umfangreiche Bebauung erschlossen wurde, und heute in eine zunehmende Wohnnutzung übergeht.

(Josephine Dreßler, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)

Datierung:
  • Erbauung 1912–1932

Quellen/Literaturangaben:
  • Bauaktenarchiv Borna, Witznitzer Werkstraße.
  • Noske, Robert (Hg.): Adreßbuch der Städte Borna und Regis-Breitingen nebst 70 Landgemeinden der Amtshauptmannschaft Borna. Borna 1929.
  • Sächsisches Landesvermessungsamt: TK5 Eula/43d. 1932. URL: https://www.deutschefotothek.de/documents/obj/90065531.

Bauherr / Auftraggeber:
  • Bauherr: Witznitzer Kohlenwerke
  • Entwurf: Reimer, Curt (Architekt)

BKM-Nummer: 30200037

Ehemalige Beamten-Wohnhauskolonie der Witznitzer Kohlenwerke

Schlagwörter
Ort
Borna
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
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„Ehemalige Beamten-Wohnhauskolonie der Witznitzer Kohlenwerke”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30200037 (Abgerufen: 21. Mai 2025)
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