Unter den repräsentativen Wohnbauten im Reformstil sticht die Villa samt Nebengebäude aufgrund ihrer abgerückten Lage und Gestalt hervor. Bei den übrigen vier Gebäuden handelt es sich um ein- bis zweigeschossige Doppelwohnhäuser mit Vor- und Hausgärten sowie darin befindlichen Neben- bzw. Stallgebäuden. Die Grundrissform der Doppelhäuser ist markant durch jeweils kurze Querbauten an den Enden. In der Fassadenansicht treten diese risalitartig mit einem Giebel aus dem Mansardwalmdach hervor. Weitere Zierelemente wie eine Putzgliederung und Sprossenfenster bezeugen den ästhetischen Anspruch. Die Versorgung mit werksnahen und gehobenem Wohnraum für die führenden Mitarbeiter der Brikettfabrik Witznitz spricht sozial- und wirtschaftsgeschichtliche Aspekte an. Zugleich handelt es sich hier um die erste Wohnansiedlung in diesem Areal, welches 1912 überhaupt erst für eine umfangreiche Bebauung erschlossen wurde, und heute in eine zunehmende Wohnnutzung übergeht.
(Josephine Dreßler, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)
Datierung:
- Erbauung 1912–1932
Quellen/Literaturangaben:
- Bauaktenarchiv Borna, Witznitzer Werkstraße.
- Noske, Robert (Hg.): Adreßbuch der Städte Borna und Regis-Breitingen nebst 70 Landgemeinden der Amtshauptmannschaft Borna. Borna 1929.
- Sächsisches Landesvermessungsamt: TK5 Eula/43d. 1932. URL: https://www.deutschefotothek.de/documents/obj/90065531.
Bauherr / Auftraggeber:
- Bauherr: Witznitzer Kohlenwerke
- Entwurf: Reimer, Curt (Architekt)
BKM-Nummer: 30200037