Schaltwarte (Brikettfabrik Witznitz)

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Borna
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 08′ 34,45″ N: 12° 30′ 4,4″ O 51,1429°N: 12,50122°O
Koordinate UTM 33.325.212,72 m: 5.668.685,31 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.535.181,85 m: 5.667.661,41 m
  • Schaltwarte der ehemaligen Brikettfabrik Witznitz, bestehend aus 6-kV-Station im Westen, 20-kV-Station im Norden und 30-kV-Station im Osten

    Schaltwarte der ehemaligen Brikettfabrik Witznitz, bestehend aus 6-kV-Station im Westen, 20-kV-Station im Norden und 30-kV-Station im Osten

    Fotograf/Urheber:
    Josephine Dressler
    Medientyp:
    Bild
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Die Schaltwarte befindet sich östlich des Maschinenhauses, von wo der erzeugte Strom kam, um danach hier umgespannt und verteilt zu werden. Die Schaltanlage steht damit für die letzte Station der Kraftwerksanlage. Eine einst funktional zugehörige nördliche Gleichrichterstation und eine südliche Trafostation sowie Freiluftschaltanlagen sind nicht erhalten. Das einstige Umspannwerk in Witznitz erfüllte die Aufgabe, den erzeugten Strom des Kraftwerkes an verschiedene interne wie externe Stromverbraucher weiterzugeben. Entsprechend unterschiedlicher Leistung und Entfernung der Verbraucher erfolgte die Stromweiterleitung in angepassten Spannungsebenen von 5 kV (1979 umgestellt auf 6 kV), 20 kV und 30 kV. Zu den Stromverbrauchern gehörte das Werk in Witznitz selbst inklusive der Brikettfabrik und weiteren Werksanlagen, wobei der Bedarf beispielsweise durch die Umstellung einiger Dampfpressen auf elektrischen Betrieb insgesamt stieg. Auch die Tagebaubetriebe Witznitz I und später Borna-Ost nutzten den Strom für Bergbaugeräte und Pumpen. Ferner wurden die E-Loks der Anschlussgleise für den Brikettversand damit betrieben. Außerdem speiste das Kraftwerk Strom in das öffentliche Netz ein. In seiner Funktion als regionaler Energieversorger wurde es zunehmend wichtiger. Eine eigene Leitung zu den Kraftwerken Borna und Großzössen sorgte für einen Energieaustausch zwischen den Werken. Die Gebäudeteile der Schaltanlage entstanden 1954, wobei nicht ausgeschlossen werden kann, dass einzelne Flügel früher oder später entstanden bzw. verändert wurden. Durch die Kraftwerksstilllegung und die Umnutzung zum Museum um das Jahr 2000 ist die technische Ausstattung nicht erhalten.
Die u-förmige Schaltwarte öffnet sich nach Süden und besteht aus vier Teilen: im Westen die 6-kV, im Norden die 20-kV- und im Osten die 30-kV-Station. Zwischen letztgenannten befindet sich ein kleinerer Verbindungsbau. Die mehrflügelige Schaltwarte mit geschosshohen Fenstern integriert sich trotz ihrer späteren Errichtung in die Werksanlage u. a. durch die Verwendung von gelben Klinkern, Lisenen und flachen Satteldächern. Die unterkellerten eingeschossigen Ebenen für die Schaltanlagen sind angehoben, weshalb die einzelnen Zugänge über Außentreppen erfolgen. Das Industriegebäude zeugt von der funktionellen Ausdifferenzierung, die es auch innerhalb dieses Braunkohlenwerkes gab, sowie von dem gesellschaftlichen Nutzen über die Werksgrenzen hinaus. Es ist damit ein wirtschafts- und technikgeschichtliches Zeugnis.

(Josephine Dreßler, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)

Datierung:
  • Erbauung 1954

Quellen/Literaturangaben:
  • Christliches Umweltseminar Rötha e.V./Kulturbüro im Werk Espenhain (Hg.): Glück auf, Witznitz! Südraum Journal 10. Leipzig 1999, S. 6, 24, 29–31, 78–81.
  • Thomas, Herbert: Die Chronik der Brikettfabrik Witznitz. Unveröffentlicht 1986, S. 4, (1977) S. 2.
  • Bauaktenarchiv Borna, Witznitzer Werkstraße.

BKM-Nummer: 30200027

Schaltwarte (Brikettfabrik Witznitz)

Schlagwörter
Ort
Borna
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
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„Schaltwarte (Brikettfabrik Witznitz)”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30200027 (Abgerufen: 19. März 2025)
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