Kühlhaus (Brikettfabrik Witznitz)

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Borna
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 08′ 31,15″ N: 12° 30′ 0,71″ O 51,14199°N: 12,5002°O
Koordinate UTM 33.325.137,50 m: 5.668.585,84 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.535.110,74 m: 5.667.558,95 m
  • Kühlhaus der ehemaligen Brikettfabrik Witznitz, Blick von Südosten, Pressenhaus rechts anschließend

    Kühlhaus der ehemaligen Brikettfabrik Witznitz, Blick von Südosten, Pressenhaus rechts anschließend

    Fotograf/Urheber:
    Josephine Dressler
    Medientyp:
    Bild
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Das schmale Gebäude verlängert die Westfassade des Trockendienstes nach Süden und bildet einen Querriegel zum östlich anschließenden Pressenhaus. Baulich wie funktional liegt es zwischen diesen Gebäuden. Im Brikettierungsprozess nimmt es die heiße Kohle auf, kühlt sie herunter, bis die Temperatur für den Pressvorgang geeignet ist und entsprechend über Förderbänder weitergeleitet wird.
Wie der Trockendienst entstand das Kühlhaus nach Plänen der Maschinenfabrik Buckau A. G. zu Magdeburg 1912. Auffällig ist, dass dieser Gebäudeteil ursprünglich nur als Kühlanlage bezeichnet wurde und manchmal gar keine Bezeichnung erhielt und dann als Teil des Trockendienstes betrachtet wurde. Durch technische Neuerungen der benachbarten Produktionsstationen wurden diese auch für das Kühlhaus notwendig. 1940 folgte deshalb ein Umbau u. a. mit einer Gebäudeerhöhung von 3,50 m sowie neuer technischer Ausstattung. 1966 bis 1967 erfolgten weitere Veränderungen zur Produktionsverbesserung. Ein später errichtetes, nicht erhaltenes Kühlhaus stand östlich des Trockendienstes und Pressenhauses, weshalb das hiesige Objekt zeitweilig die Bezeichnung Kühlhaus I erhielt.
Die enge funktionale Verbundenheit zu den Nachbargebäuden zeigt sich auch im Baulichen, die hier im Vergleich mit der Gesamtanlage am deutlichsten sichtbar wird, da die architektonische Abgrenzung zu den Nachbargebäuden weniger stark ist. Der nur zwei Achsen schmale, langgestreckte, viergeschossige Bau zeigt wie die anderen Fabrikbauten die typische gelbe Klinkerfassade mit Segmentbogenfenstern und abgestuften Pfeilervorlagen. Dabei lässt sich die spätere Aufstockung am querrechteckigen Fensterformat des obersten Geschosses ausmachen. Der Nordteil ist erhöht und vermittelt so zum höheren Trockendienstgebäude. Das Kühlhaus ist im Kontext der Brikettfabrik Witznitz ein bedeutendes industrie- und wirtschaftsgeschichtliches Zeugnis der Braunkohlenwirtschaft.

(Josephine Dreßler, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2021/2022)

Datierung:
  • Erbauung 1912–1913

Quellen/Literaturangaben:
  • Christliches Umweltseminar Rötha e.V./Kulturbüro im Werk Espenhain (Hg.): Glück auf, Witznitz! Südraum Journal 10. Leipzig 1999, S. 16.
  • Thomas, Herbert: Chronik Brikettfabrik Witznitz, unveröffentlicht 1986, S. 15, 3 (1963), 1 (1966).
  • Müller, Steffen-Peter: Brikettfabrik Witznitz - Trockenhaus - Witznitzer Kohlenwerke. Auswertung Baugeschichte und Denkmalpflegerische Zielstellung. Unveröffentlicht 2021.

BKM-Nummer: 30200024

Kühlhaus (Brikettfabrik Witznitz)

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Ort
Borna
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
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„Kühlhaus (Brikettfabrik Witznitz)”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30200024 (Abgerufen: 16. März 2025)
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