Das gelbe, teilunterkellerte Klinkergebäude mit flachem Satteldach auf rechteckigem Grundriss ist fünfstöckig, nur die südlichste Achse ist um zwei Geschosse auf sieben erhöht. Das unterste Geschoss ist wesentlich höher ausgebildet. Die Fassaden zeichnen sich durch Strebepfeiler beziehungsweise Lisenen sowie segmentbogenförmige Fenster aus. Als markanter Nachtrag ist der rund 33 m hohe Lastenaufzug am Südgiebel mit seinem aus gelben Klinkern ausgemauerten Stahlskelettbau anzusehen. Auffällig sind des Weiteren die inzwischen vermauerten großen Wandöffnungen, welche aus den Anschlüssen der verschiedenen Schrägbandanlagen resultieren. Als erste Station im Produktionsprozess des Werkes, welches für die Verstromung genauso wie für die Veredelung von grundlegender Wichtigkeit war, zeugt das Nassdienstgebäude von einer industrie-, wirtschafts- und technikgeschichtlichen Bedeutung.
(Josephine Dreßler, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)
Datierung:
- Erbauung 1912-1913
Quellen/Literaturangaben:
- Christliches Umweltseminar Rötha e.V./Kulturbüro im Werk Espenhain (Hg.): Glück auf, Witznitz! Südraum Journal 10. Leipzig 1999, S. 10, 11, 16, 29, 34.
- Kraft, Marco: Wirtschaftsgeschichte der Witznitzer Kohlenwerke. In: Das Digitale Südraumarchiv, 2021. URL: http://suedraumarchiv.hvbola.de/docs/entstehung-eines-wirtschaftszweigs/wirtschaftsgeschichte-der-witznitzer-kohlenwerke/ (08.03.2022).
- Bauaktenarchiv Borna, Witznitzer Werkstraße.
- Thomas, Herbert: Chronik der Brikettfabrik Witznitz. Unveröffentlicht 1986, S. 3, 11, 2 (1976), 2 (1977), 4, 6 (1982) 1, 2 (1986).
BKM-Nummer: 30200022