Stausee Rötha

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Böhlen (Sachsen), Rötha
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 11′ 15,15″ N: 12° 24′ 43,42″ O 51,18754°N: 12,41206°O
Koordinate UTM 33.319.151,61 m: 5.673.864,00 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.528.914,38 m: 5.672.588,65 m
  • Stausee Rötha, Blick nach Nordost

    Stausee Rötha, Blick nach Nordost

    Fotograf/Urheber:
    Nils Schinker
    Medientyp:
    Bild
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Der südlich von Rötha gelegene Stausee entstand zwischen 1938 und 1940 im Auftrag der Aktiengesellschaft Sächsische Werke (ASW) zur Sicherung der Kühlwasserversorgung der nahegelegenen Braunkohlekraftwerke in Böhlen und Espenhain. Zur Anlage, die zugleich der Hochwasserregulierung der Pleiße dient, gehören zwei denkmalgeschützte Pumpwerke von 1940. Es ist davon auszugehen, dass beim Bau des Rohwasserreservoirs neben den Stammarbeitern der ASW auch ausländische Arbeitskräfte, sowohl Zwangsarbeiter als auch Kriegsgefangene hinzugezogen wurden. Der Stausee Rötha ist der älteste Teil des braunkohleabbaubedingten Wasserregulierungssystems Pleiße-Wyhra und wurde in eine ehemals von Obstplantagen und Wiesen geprägten Talaue angelegt. Der See wird durch einen Abzweig der umverlegten Pleiße im Süden gespeist und durch die kleine Pleiße im Norden entwässert. Ursprünglich hatte der Stausee die doppelte Größe. Durch den fortschreitenden Braunkohleabbau des Tagebaus Witznitz II (Baufeld 2) wurde der südliche Teil ab 1966 trockengelegt und anschließend überbaggert. Zwischen den beiden Teilen des Sees verlief auf einem Damm die sogenannte Kohleverbindungsbahn, eine Betriebsbahn zur Verbindung der Braunkohlenwerke Böhlen und Espenhain, sowie ein Fußweg. Dieser Damm ist nunmehr die Südbegrenzung des Stausees. Durch die Änderung der Abbaupläne in den 1990er Jahren und die vorzeitige Stilllegung des Tagebaus Witznitz II im Jahr 1993 blieb dem Nordteil des Stausees Rötha die ursprünglich geplante Überbaggerung erspart. In Folge der Renaturierung des Tagebaus Witznitz II entstanden drei Restlochseen, von denen der Hainer See über seinen Ablauf zur Pleiße und einen Kanal mit Schleuse perspektivisch mit dem Stausee Rötha verbunden werden soll.
Heute ist der Stausee Rötha, der mit einer Tiefe von etwa zwei Metern und einem Fassungsvermögen von bis zu 1,33 Mio. Kubikmetern für den Hochwasserschutz nur noch eine untergeordnete Rolle spielt, Teil des Naturraums Bergbaurevier Südraum Leipzig beziehungsweise des Leipziger Neuseenlands. Der See ist als Zeugnis der Braunkohleindustrie und des mit ihr verbundenen Landschaftswandels zum Landschaftsschutz- und Naherholungsgebiet von wirtschafts- und regionalgeschichtlicher Bedeutung.

(Nils Schinker, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)

Datierung:
  • Erbauung 1938–1940 (Stausee)

Quellen/Literaturangaben:
  • Nabert, Thomas/Pro Leipzig e.V (Hgg.): Im Pleiße- und Göselland: zwischen Markkleeberg, Rötha und Kitzscher; Leipzig 1999, S. 23, 220-222.

Bauherr / Auftraggeber:
  • Bauherr: Aktiengesellschaft Sächsische Werke

BKM-Nummer: 30100321

Stausee Rötha

Schlagwörter
Ort
Rötha
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
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„Stausee Rötha”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30100321 (Abgerufen: 15. März 2025)
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