Siedlung Böhlen Süd, Block VIII, Sechsfamilienwohnhaus Typ 53 mit zwei Ladeneinheiten (ehem.)

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Böhlen (Sachsen)
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 11′ 49,79″ N: 12° 23′ 4,23″ O 51,19716°N: 12,38451°O
Koordinate UTM 33.317.264,52 m: 5.675.002,08 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.526.982,42 m: 5.673.648,76 m
  • Wohnblock mit zwei Ladeneinheiten, Blick nach Nordwest in die Karl-Bartelmann-Straße

    Wohnblock mit zwei Ladeneinheiten, Blick nach Nordwest in die Karl-Bartelmann-Straße

    Fotograf/Urheber:
    Nils Schinker
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  • Wohnblock mit zwei Ladeneinheiten, Blick nach Westen, Ansicht mit der verschlossenen Ladenfront

    Wohnblock mit zwei Ladeneinheiten, Blick nach Westen, Ansicht mit der verschlossenen Ladenfront

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    Nils Schinker
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Um dem Wohnraumbedarf der stetig wachsenden Beschäftigtenzahl in der Braunkohleindustrie nachkommen zu können, wurde der bereits bis in die Kriegsjahre mit Wohnungen entwickelte südliche Teil Böhlens weiter ausgebaut. Im Rahmen des Wohnungsbauzusatzprogramms von 1953 errichtete das VEB Kombinat „Otto Grotewohl“ Böhlen für seine Betriebsangehörigen zahlreiche Mehrfamilienhäuser auf der Grundlage des staatlichen Typenprogramms der Bauakademie der DDR. Für den Wohnblock mit zwei Dreifamilienhäusern an der Karl-Bartelmann-Straße 48/50 (Block VIII) variierte das Entwurfsbüro für Hochbau Leipzig den zweigeschossigen Haustyp 53/5 als Zweispänner mit jeweils zwei Vier-Raum-Wohnungen pro Geschoss, indem es im Erdgeschoss in der Mitte auf zwei Wohnungen verzichtete und stattdessen auf Straßenniveau eine mittig erschlossene, auch teilbare Ladenzone einfügte.
Die Gestaltung des schlichten Baukörpers ist mit Sockel, Satteldach, Traufgesims und regelmäßiger Fassadengliederung formal noch in einer traditionellen Architektur verhaftet, weist jedoch mit der weitgehenden Typisierung des Gebäudeprogramms und der Vorfertigung der Bauteile weit in die Entwicklung des seriellen Massenwohnungsbaus. Charakteristisch für die streng gegliederten Putzfassaden sind leicht hochrechteckige Fenster in symmetrischer Anordnung zur Eingangsachse mit verglaster Rahmentür mit Segmentbogenleibung, höhenversetztem Treppenhausfenster und Halbrund- bzw. Rundfenster. Beim Haustyp 53/5 wird die Eingangsachse mit dem Halbrundfenster durch ein leichtes Hervortreten der beiden angrenzenden Fensterachsen risalitartig verstärkt. Beim vorliegenden Sondertyp ist die heute überformte fünfachsige Ladenzone mit ursprünglich mittigem Eingang die Besonderheit, die dem Mündungsbereich der Straße der Einheit in die Karl-Bartelmann-Straße städtebaulich und stadtstrukturell betonte.
Der Siedlungsteil mit typisierten Mehrfamilienhäusern für die Angehörigen des VEB Kombinats „Otto Grotewohl“ Böhlen ist im Kontext der Entwicklung von Böhlen zum Industrieort sozial- und ortsgeschichtlich sowie städtebaulich relevant.

(Nils Schinker, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)

Datierung:
  • Erbauung 1953–1954 (Wohn- und Geschäftshaus)

Quellen/Literaturangaben:
  • Archiv des Landkreises Leipzig in Grimma, B19459

Bauherr / Auftraggeber:
  • Bauherr: VEB Kombinat »Otto Grotewohl« Böhlen
  • Entwurf: Entwurfsbüro für Hochbau, Leipzig

BKM-Nummer: 30100304

Siedlung Böhlen Süd, Block VIII, Sechsfamilienwohnhaus Typ 53 mit zwei Ladeneinheiten (ehem.)

Schlagwörter
Ort
Böhlen
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Siedlung Böhlen Süd, Block VIII, Sechsfamilienwohnhaus Typ 53 mit zwei Ladeneinheiten (ehem.)”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30100304 (Abgerufen: 18. März 2025)
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