Siedlung Böhlen, Vierhäusergruppe, Sechsfamilienwohnhaus

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Böhlen (Sachsen)
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 12′ 2,61″ N: 12° 23′ 10,22″ O 51,20072°N: 12,38617°O
Koordinate UTM 33.317.394,86 m: 5.675.393,71 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.527.096,66 m: 5.674.045,39 m
  • Siedlungsteil, bestehend aus drei Wohnblöcken mit je vier Sechsfamilienhäusern, Blick nach Nordost

    Siedlungsteil, bestehend aus drei Wohnblöcken mit je vier Sechsfamilienhäusern, Blick nach Nordost

    Fotograf/Urheber:
    Nils Schinker
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  • Siedlungsteil, bestehend aus drei Wohnblöcken mit je vier Sechsfamilienhäusern, Blick nach Nordwest in die Fröbelstraße

    Siedlungsteil, bestehend aus drei Wohnblöcken mit je vier Sechsfamilienhäusern, Blick nach Nordwest in die Fröbelstraße

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    Nils Schinker
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Das Gelände zwischen der Bahnlinie im Westen und der nach Rötha führenden Kreisstraße (Röthaer Straße) im Osten erwarb die Aktiengesellschaft Sächsische Werke (ASW) in den 1920er Jahren, um für ihre Betriebsangehörigen Wohnhäuser zu errichten. Für den Siedlungsteil nördlich und östlich der 1926 erbauten Schule entlang der heutigen Lessingstraße und den angrenzenden Querstraßen entwickelte die Bergmanns-Wohnstättengesellschaft Borna mbH aller Wahrscheinlichkeit im Auftrag der ASW 1929 zunächst acht Wohnblöcke mit insgesamt 16 Mehrfamilienhäusern. Ein Jahr später konnten weitere drei Wohnblöcke mit jeweils vier Sechsfamilienhäusern realisiert werden. Der Entwurf der drei parallel zur Karl-Bartelmann-Straße in Nord-Süd-Ausrichtung angeordneten Wohnhäuser stammt vom Leipziger Architekten Curt Schiemichen, den eine langjährige Zusammenarbeit mit der Bergmanns-Wohnstättengesellschaft Borna verband. Schiemichen entwickelte einen zweigeschossigen Haustyp mit mansardartig zurückspringendem ausgebautem Dachgeschoss und Walmdach. Die Eingangsachse wird durch einen bis ins Oberdach führenden, die Traufe durchziehenden Risalit mit Walmdachabschluss betont. Zu den traditionellen Gestaltungselementen des vollunterkellerten, verputzten Mauerwerksbaus mit regelmäßiger Fassadengliederung gehören ein Bruchsteinsockel, Traufgesims und ursprünglich eine anspruchsvoll profilierte Leibung der Eingangstür. Die Grundrisse zeigen einen Zweispänner mit insgesamt sechs Drei-Raum-Wohnungen je Hauseinheit. Die Wohnungen mit 47 qm im Regelgeschoss bzw. 37 qm im Dachgeschoss verfügten über zwei Schlafzimmer, ein Wohnzimmer mit Verbindung zur Küche und ein WC.
Der Siedlungsteil mit typisierten Mehrfamilienhäusern für die in der Braunkohleindustrie Beschäftigten ist im Kontext der Entwicklung von Böhlen zum Industrieort sozial- und ortsgeschichtlich sowie städtebaulich relevant.

(Nils Schinker, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)

Datierung:
  • Erbauung 1930–1932 (Vierhäusergruppe)

Quellen/Literaturangaben:
  • Kaufmann, Gregor/Nabert, Thomas: Böhlen. Vom Rittergutsdorf zur Industriestadt; Leipzig 2002; S. 47.
  • Archiv des Landkreises Leipzig in Grimma, B18730, B12939 Haus 23, B18243 Haus 22, B18333 Haus 29, B18463 Haus 25, B18476 Haus 28, B18916 Haus 24, B21677 Haus 31, B21678 Haus 27, B138464 Haus 26.
  • Sächsisches Hauptstaatsarchiv Leipzig, Signatur 20640, Nr. 124.

Bauherr / Auftraggeber:
  • Bauherr: Bergmanns-Wohnstättengesellschaft Borna m.b.H.
  • Entwurf: Schiemichen, Curt

BKM-Nummer: 30100288

Siedlung Böhlen, Vierhäusergruppe, Sechsfamilienwohnhaus

Schlagwörter
Ort
Böhlen
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
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„Siedlung Böhlen, Vierhäusergruppe, Sechsfamilienwohnhaus”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30100288 (Abgerufen: 26. März 2025)
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