Die Gestaltung des schlichten Baukörpers ist mit Klinkersockel, Walmdach, Traufgesims und regelmäßiger Fassadengliederung formal noch in einer traditionellen Architektur verhaftet, weist jedoch mit der weitgehenden Typisierung der Gebäude und Vorfertigung der Bauteile weit in die Entwicklung des seriellen Massenwohnungsbaus. Charakteristisch für die streng gegliederten Putzfassaden sind leicht hochrechteckige Fenster in symmetrischer Anordnung zur Eingangsachse mit verglaster Rahmentür mit hervortretender Leibung, höhenversetzten Treppenhausfenstern. Bei der Sanierung und des Dachausbaus in den letzten Jahren wurden straßenseitig zwei paarweise angeordnete und gartenseitig insgesamt sechs breite Satteldachgauben ergänzt.
Der Siedlungsteil mit typisierten Mehrfamilienhäusern für die Angehörigen des VEB Kombinats „Otto Grotewohl“ Böhlen ist im Kontext der Entwicklung von Böhlen zum Industrieort sozial- und ortsgeschichtlich sowie städtebaulich relevant.
(Nils Schinker, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)
Datierung:
- Erbauung 1951 (Wohnblock)
Quellen/Literaturangaben:
- Archiv des Landkreises Leipzig in Grimma, B18291.
Bauherr / Auftraggeber:
- Bauherr: VEB Kombinat Böhlen
- Entwurf: VEB Projektierung Sachsen, Zweigstelle Leipzig
BKM-Nummer: 30100284