Der aus vier Einfamilienwohnhäusern eines zweigeschossigen Einfamilienhaustyps bestehende Siedlungsteil entlang der Südostseite der Freiherr-vom-Stein-Straße wurde 1936 von der Bergmanns-Wohnstättengesellschaft Borna mbH für Angehörige der Aktiengesellschaft Sächsische Werke errichtet. Der Entwurf von 1935 stammt von den Architekten Emil Högg und Friedrich Rötschke aus Dresden, die weitere Typenentwürfe für das Wohnquartier zwischen dem Röthaer Fußweg und der Straße Am Streitteich lieferten. Der zweigeschossige traufständige Einfamilienhaustyp mit Walmdach ist über eine leicht zurückgesetzte Doppelgarage mit dem nächsten Wohnhaus verbunden. Die voll unterkellerten Gebäude sind massiv gemauert und verputzt. Die schlichte Gestaltung der regelmäßig gegliederten Fassaden zeichnet sich durch Klinkersockel, Traufgesims und ursprünglich in Klinkern gefasster Leibung der Eingangstür sowie markanten hochformatigen Treppenhausfenstern unterschiedlicher Höhe und einem straßenseitigen Eckerker mit Walmdach aus. Das großzügige Raumprogramm umfasste ursprünglich bei 120 qm Wohnfläche sechs Zimmer, Küche mit Speisekammer und Bad mit WC. Die für die Angestellten der Aktiengesellschaft Sächsische Werke in Böhlen errichteten Wohnhäuser sind im Kontext der Entwicklung von Böhlen zum Industrieort sozial- und ortsgeschichtlich relevant.

(Nils Schinker, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)

Datierung:

• Erbauung 1935–1936 (Einfamilienwohnhaus)
  

Quellen/Literaturangaben:

• Archiv des Landkreises Leipzig in Grimma, B21674, Böhlen, BWG, ASW, Röthaer Fußweg, 1935.
  
• Archiv des Landkreises Leipzig in Grimma, B21714, Böhlen, BWG, ASW, Röthaer Fußweg, 1935.
  

Bauherr / Auftraggeber:

• Bauherr: Bergmanns-Wohnstättengesellschaft Borna m.b.H.
  
• Entwurf: Högg, Emil; Rötschke, Friedrich, Architekten, Dresden
  
• Ausführung: Thäle, Paul, Maurermeister, Zwenkau
  

BKM-Nummer: 30100269