Katholische Kirche Christus König

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Böhlen (Sachsen)
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 12′ 4,94″ N: 12° 23′ 23,97″ O 51,20137°N: 12,38999°O
Koordinate UTM 33.317.664,14 m: 5.675.456,35 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.527.363,17 m: 5.674.118,98 m
  • Kath. Kirche Böhlen; Blick nach Westen

    Kath. Kirche Böhlen; Blick nach Westen

    Fotograf/Urheber:
    Nils Schinker
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  • Kath. Kirche Böhlen, Eingangsportal, Blick nach Südwest

    Kath. Kirche Böhlen, Eingangsportal, Blick nach Südwest

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  • Kath. Kirche Böhlen, Kirchenschiff mit seitlich angestelltem Turm, Blick nach Südwest

    Kath. Kirche Böhlen, Kirchenschiff mit seitlich angestelltem Turm, Blick nach Südwest

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Die Katholische Kirche Christus König liegt im ab 1935 entwickelten Siedlungsteil Am Streitteich im Osten von Böhlen. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam es durch Vertriebene zu einem weiteren Anwachsen des katholischen Bevölkerungsteils, so dass der bereits in den 1920er Jahren diskutierte Bau einer eigenen Kirche ab 1949 konkrete Formen annahm. Den Entwurf für den einschiffigen Kirchenbau mit seitlich angebautem Turm fertigte 1953 der Leipziger Architekt Andreas Marquart an. Am 30. April 1953 wurde der erste Spatenstich vollzogen. Der Bau wurde mit Abbruchsteinen devastierter Dörfer der Umgebung errichtet. Allein aus dem abgebrochenen Ortsteil Geschwitz bei Rötha wurden 70 000 Mauersteine erworben. Am 21. Oktober 1953 konnte Richtfest und am 11. und 12. September 1954 Kirchenweihe gefeiert werden. 1957 erfolgte die Weihe der drei Glocken und schließlich am 20. Dezember mit einem Orgelkonzert die feierliche Einweihung der aus Bischofswerda stammenden Orgel.
Das Schiff ist im Äußeren durch Blendbögen gegliedert, die Chorapsis mit bandartiger Fensterreihung gestaltet. Das hohe Eingangsportal kennzeichnet eine mit einem Segmentbogen überfangene Portalnische, die mit schlicht behauenen Sandsteinen verkleidet ist.
Der Kirchenbau dokumentiert die Tendenzen im Kirchenbau der 1950er Jahre unter den Verhältnissen der DDR-Geschichte. Trotz widriger ökonomischer und gesellschaftspolitischer Bedingungen jener Zeit gelang für die Bauaufgabe eine gestalterisch überzeugende Lösung. Hierin begründet sich der architekturgeschichtliche und künstlerische Wert des Kirchengebäudes, außerdem zeugt er von der Bevölkerungsentwicklung in der Region, die schon seit 1900 durch den Zuzug katholischer Arbeiter, meist aus Schlesien und Polen, geprägt war. Die Zuwanderung stand in Verbindung mit der Entwicklung der Braunkohlenindustrie in der Region. Somit verweist die Kirche auf wichtige regionalgeschichtliche Aspekte.

(Nils Schinker, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)

Datierung:
  • Erbauung 1953–1954 (Kirche)

Quellen/Literaturangaben:
  • Kaufmann, Gregor; Körner, Thomas (Hg.): Böhlener Geschichten. Die Entwicklung der Katholischen Gemeinde Böhlen und der 50. Weihetag der katholischen Kirche; Böhlener Geschichten 3. Böhlen 2003.

Bauherr / Auftraggeber:
  • Entwurf: Marquart, Andreas, Leipzig (Architekt)

BKM-Nummer: 30100264

Katholische Kirche Christus König

Schlagwörter
Ort
Böhlen
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Katholische Kirche Christus König”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30100264 (Abgerufen: 20. März 2025)
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