Das Schiff ist im Äußeren durch Blendbögen gegliedert, die Chorapsis mit bandartiger Fensterreihung gestaltet. Das hohe Eingangsportal kennzeichnet eine mit einem Segmentbogen überfangene Portalnische, die mit schlicht behauenen Sandsteinen verkleidet ist.
Der Kirchenbau dokumentiert die Tendenzen im Kirchenbau der 1950er Jahre unter den Verhältnissen der DDR-Geschichte. Trotz widriger ökonomischer und gesellschaftspolitischer Bedingungen jener Zeit gelang für die Bauaufgabe eine gestalterisch überzeugende Lösung. Hierin begründet sich der architekturgeschichtliche und künstlerische Wert des Kirchengebäudes, außerdem zeugt er von der Bevölkerungsentwicklung in der Region, die schon seit 1900 durch den Zuzug katholischer Arbeiter, meist aus Schlesien und Polen, geprägt war. Die Zuwanderung stand in Verbindung mit der Entwicklung der Braunkohlenindustrie in der Region. Somit verweist die Kirche auf wichtige regionalgeschichtliche Aspekte.
(Nils Schinker, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)
Datierung:
- Erbauung 1953–1954 (Kirche)
Quellen/Literaturangaben:
- Kaufmann, Gregor; Körner, Thomas (Hg.): Böhlener Geschichten. Die Entwicklung der Katholischen Gemeinde Böhlen und der 50. Weihetag der katholischen Kirche; Böhlener Geschichten 3. Böhlen 2003.
Bauherr / Auftraggeber:
- Entwurf: Marquart, Andreas, Leipzig (Architekt)
BKM-Nummer: 30100264