Ledigenheim Böhlen (ehem.), sog. Bullenkloster; Seniorenzentrum Böhlen

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Böhlen (Sachsen)
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 11′ 55,32″ N: 12° 23′ 18,95″ O 51,1987°N: 12,3886°O
Koordinate UTM 33.317.556,23 m: 5.675.162,65 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.527.267,34 m: 5.673.821,11 m
  • Ledigenwohnheim, sogenanntes »Bullenkloster«, dreigeschossige Zweiflügelanlage, Blick nach Nordwest

    Ledigenwohnheim, sogenanntes »Bullenkloster«, dreigeschossige Zweiflügelanlage, Blick nach Nordwest

    Fotograf/Urheber:
    Nils Schinker
    Medientyp:
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  • Ledigenwohnheim, sogenanntes »Bullenkloster«, dreigeschossige Zweiflügelanlage, Blick nach Nordost

    Ledigenwohnheim, sogenanntes »Bullenkloster«, dreigeschossige Zweiflügelanlage, Blick nach Nordost

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Das im Süden von Böhlen gelegene frühere Ledigenheim befindet sich auf dem nördlichen Eckgrundstück Clara-Zetkin-Straße und Wielandstraße. Im Jahre 1955 beauftragte das VEB Kombinat »Otto Grotewohl« Böhlen das Entwurfsbüro für Hochbau des Rates der Stadt Leipzig mit der Planung eines Wohnheimes mit Einraumwohnungen für alleinstehende Arbeitskräfte des Böhlener Werkes. Das im Volksmund auch als sogenanntes »Bullenkloster« bekannte »Ledigenheim Böhlen Süd« wurde in Massivbauweise als dreigeschossige Zweiflügelanlage mit Walmdach errichtet, wobei der etwa 80 Meter lange zweihüftige Haupttrakt mit erhöhtem Dach an der Wielandstraße liegt, dem ein etwas kürzerer einhüftiger Gebäudeteil im leicht geweiteten Winkel dem Straßenverlauf der Clara-Zetkin-Straße folgend angebunden ist. An den Durchdringungspunkten der beiden in sich noch einmal leicht abgeknickten Gebäuderiegel werden die jeweiligen Straßenfassaden durch markante Risalite betont. Nach Westen schließt der einhüftige Gebäudetrakt mit einem breitgelagerten Kopfgebäude mit Walmdach ab. Die Erschließung ist hofseitig angeordnet mit durchgestecktem Haupteingang im Eckbereich der beiden Gebäudeflügel und einem weiteren Zugang mittig im Haupttrakt. Der Freiflächenplan zeigt einen großzügig organisch gestalteten Hofgarten mit Baum- und Strauchgruppen, Pavillon und Volleyballplatz. Den Grundrissen nach verfügte der zweihüftige Trakt über Zweibett- und straßenseitig Einbettzimmer sowie weitere Zweibettzimmer zur Clara-Zetkin-Straße. Die Grundrisse zeigen darüber hinaus, dass auch Einbettzimmer für Frauen geplant waren, die mit einer Miniküche ausgestattet werden sollten, die in den Zimmern für männliche Bewohner nicht vorgesehen war. Die Strenge der Lochfassaden mit überwiegend ursprünglich dreiflügeligen Fensteröffnungen ist durch eine paarweise Anordnung zweiflügeliger Fensterachsen sowie Eingangsachsen und Risalite mit größerem Glasanteil abwechslungsreich rhythmisiert.
In den Jahren 2017 bis 2019 wurde das frühere Ledigenheim saniert und erweitert und wird seither als »Seniorenzentrum Böhlen« mit insgesamt 89 Betreuungsplätzen geführt. Die raumgreifende Anlage des ehemaligen sogenannten »Bullenklosters« ist im Kontext der Braunkohleveredelung für Böhlen von orts-, sozial und wirtschaftsgeschichtlicher Relevanz.

(Nils Schinker, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2024)

Datierung:
  • Erbauung 1957 (Ledigenheim)

Quellen/Literaturangaben:
  • Geschichtsverein Böhlen und Umgebung (Hg.): Böhlener Geschichten. Ein Spaziergang durch Böhlen zwischen 1960 bis 1990; Böhlener Geschichten 8. Böhlen 2007, S. 30.
  • Archiv des Landkreises Leipzig in Grimma, B18276, Böhlen, VEB Kombinat „Otto Grotewohl“, Ledigenheim.

Bauherr / Auftraggeber:
  • Bauherr: VEB Kombinat »Otto Grotewohl« Böhlen
  • Entwurf: Entwurfsbüro für Hochbau Leipzig

BKM-Nummer: 30100260

Ledigenheim Böhlen (ehem.), sog. Bullenkloster; Seniorenzentrum Böhlen

Schlagwörter
Ort
Böhlen
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Ledigenheim Böhlen (ehem.), sog. Bullenkloster; Seniorenzentrum Böhlen”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30100260 (Abgerufen: 25. März 2025)
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