Wohnlager Gaulis

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Böhlen (Sachsen)
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 11′ 37,7″ N: 12° 23′ 37,3″ O 51,1938°N: 12,3937°O
Koordinate UTM 33.317.893,03 m: 5.674.605,68 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.527.626,58 m: 5.673.278,35 m
  • Barackenlager, eingeschossige Wohnbaracken mit Betonschalendach, Blick nach Norden

    Barackenlager, eingeschossige Wohnbaracken mit Betonschalendach, Blick nach Norden

    Fotograf/Urheber:
    Ullrich Ochs
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  • Barackenlager, eingeschossige Holzbaracke, Blick nach Nordwest

    Barackenlager, eingeschossige Holzbaracke, Blick nach Nordwest

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    Ullrich Ochs
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  • Barackenlager, zweigeschossige Küchenbaracke mit markantem Betonschalendach, Blick nach Nordost

    Barackenlager, zweigeschossige Küchenbaracke mit markantem Betonschalendach, Blick nach Nordost

    Fotograf/Urheber:
    Nils Schinker
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Südöstlich der Ortslage Böhlen an der nach Gaulis führenden Straße befindet sich das frühere Wohnlager der Aktiengesellschaft Sächsische Werke (ASW) für am Standort Böhlen eingesetzte Zwangsarbeiter. Die 1940 errichtete Anlage besteht aus insgesamt acht Baracken in Massivbauweise, die spiegelsymmetrisch um einen in Ost-West-Richtung ausgerichteten Platz angeordnet sind. Zum Barackenlager gehört außerdem noch eine separat an der Gauliser Straße aufgestellte eingeschossige Holzbaracke mit flach geneigtem Satteldach. Die im Stadtgrundriss bis heute erkennbare regelmäßige Lagerstruktur weist räumlich einige Besonderheiten. So bildet die frühere Küchenbaracke als etwas längere und einzige zweigeschossige Baracke mit dem markanten bogenförmigen Betonschalendach einen städtebaulichen Auftakt im Osten der Anlage. Nach Westen schließen zwei etwas enger zueinander gestellte eingeschossige Baracken ebenfalls mit bogenförmigen Schalendach den Platz räumlich ab.
Nach dem Zweiten Weltkrieg nutzte der VEB Kombinat »Otto Grotewohl« Böhlen als Nachfolger der ASW das Barackenlager unter anderem für die »Gesellschaft für Sport und Technik« der Belegschaft. 1953 wurde der Architekt Walter Gutzschebauch beauftragt, in die ehemalige Küchenbaracke Pferdestallungen und im Obergeschoss eine Hausmeisterwohnung einzubauen. Heute dienen die vielfach überformten Flachbauten verschiedenen Gewerbebetrieben als Werkstatt, Büro und Lager. Das Wohnlager Gaulis ist als bauliches Zeugnis für den Einsatz von Zwangsarbeitern im Werk Böhlen von orts-, sozial und wirtschaftsgeschichtlicher Relevanz.

(Nils Schinker, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)

Datierung:
  • Erbauung 1940 (Barackenlager)

Quellen/Literaturangaben:
  • Kreisarchiv des Landkreises Leipzig in Grimma, B21683, Böhlen, Gaulis, Barackenlager Ausbau.

Bauherr / Auftraggeber:
  • Bauherr: Aktiengesellschaft Sächsische Werke (GND: 355314-0)
  • Bauherr: VEB Kombinat »Otto Grotewohl« Böhlen (GND: 2049916-4)
  • Entwurf: Gutzschebauch, Walter (Architekt, Rötha)

BKM-Nummer: 30100255

Wohnlager Gaulis

Schlagwörter
Ort
Böhlen
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Wohnlager Gaulis”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30100255 (Abgerufen: 15. März 2025)
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