Gipshalle

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Neukieritzsch
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 11′ 4,06″ N: 12° 22′ 38,47″ O 51,18446°N: 12,37735°O
Koordinate UTM 33.316.714,18 m: 5.673.607,59 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.526.489,44 m: 5.672.232,98 m
  • Kraftwerk Lippendorf, Gipslagerhalle, Blick nach Norden

    Kraftwerk Lippendorf, Gipslagerhalle, Blick nach Norden

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    Josephine Dressler
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  • Kraftwerk Lippendorf, Gipslagerhalle, Blick nach Osten

    Kraftwerk Lippendorf, Gipslagerhalle, Blick nach Osten

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    Josephine Dressler
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  • Kraftwerk Lippendorf, Gipslagerhalle, Blick in den Innenraum

    Kraftwerk Lippendorf, Gipslagerhalle, Blick in den Innenraum

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    Ullrich Ochs
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Die markante Gipslagerhalle mit dem an der Nordseite angebauten turmartigen Gebäuderiegel mit Membranfilterpressen bildet den nördlichen Abschluss der im östlichen Werksgelände angeordneten Gebäude zur Anlieferung, Lagerung und zum Abtransport von Materialien, die zur Energieerzeugung notwendig sind oder als Nebenprodukte anfallen. Die 1998 auf einer Grundfläche von 45 mal 140 Metern errichtete 38 Meter hohe Halle besteht aus einem an den Längsseiten von Betonstützmauern umschlossenen Lagerbereich, der von einer gebogenen, mit spitzem Dach abschließenden Brettschichtholzbinderkonstruktion mit Wellblechverkleidung überspannt wird. Die Querschnittsform der eindrucksvollen stützenfreien Halle ist den Funktionsabläufen angepasst, die das Befahren mit einem Portalkran mit nach Innen geneigten Füßen und Verteilen des Gipses auf einem kegelförmigen Haufen ermöglicht. Radlader verteilen die täglich anfallende Gipsmenge von 3.600 Tonnen in der Halle auf LKWs zum weiteren Transport. Die maximale Lagerkapazität liegt bei 20.000 Tonnen Gips. Die Haupterschließung der Halle liegt an der südlichen Stirnseite, an der auch die drei unterschiedlichen Bandförderbrücken anschließen. Der Gebäudeblock mit den Membranfilterpressen zur Brauchwasserreinigung an der nördlichen Stirnseite nimmt eine vertikale Treppenerschließung auf, von der ein Wartungssteg auf der geneigten Außenhaut knapp oberhalb der Mitte um die gesamte Halle läuft. Ein schmaler Dachaufsatz auf dem First dient als Lichtband und zur Belüftung.
Die Gipslagerhalle zeigt vorbildhaft, wie aus der Funktion eine kraftvolle Form entwickelt wurde, deren Gestaltung das Corporate Design des Kraftwerks bis ins Detail umsetzt. Dazu zählen neben der Gestaltung der Baukörper mit der schlichten, aber eleganten Dachform, die weichen Konturen durch abgerundete Gebäudeecken, die Gliederung der Fassaden durch Sichtbetonsockel und vertikaler Aludeckschalung aus metallic lackierten Trapezblechen. In die insgesamt hermetisch verschlossene Fassade sind an wenigen funktionsbedingten Stellen Doppeltüren aus blau lackiertem Stahlblech und Bullaugenfenster in regelmäßiger Anordnung eingelassen.

(Nils Schinker, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)

Datierung:
  • Erbauung 1998 (Gipslagerhalle)

Quellen/Literaturangaben:
  • Energie & Management stellt vor: Braunkohlenkraftwerk Lippendorf; In: E&M (1996), S. I-VIII.
  • Christliches Umweltseminar Rötha e. V./Kulturbüro Espenhain (Hgg.): Braunkohle-Energie-Chemie. 80 Jahre Industrieentwicklung am Standort Böhlen-Lippendorf; Südraum Journal 15. Leipzig 2004, S. 85-91.
  • Wagenbreth, Otfried: Die Braunkohlenindustrie in Mitteldeutschland. Geologie, Geschichte, Sachzeugen; Beucha/Markkleeberg 2011, S. 135-141.
  • Barthel, Gerd: In Neubau auf Kraftwerksgelände Lippendorf können 20.000 Tonnen Gips zwischengelagert werden.; In: Leipziger Volkszeitung/Leipziger Volkszeitung, Ressort: Borna, 27.05.1998, S. 12.

Bauherr / Auftraggeber:
  • Bauherr: VEAG Vereinigte Energiewerke AG, Berlin (GND: 2125058-3)
  • Eigentümer: Lausitz Energie Kraftwerke AG (LEAG) (GND: 1141617390)
  • Entwurf: Angerer, Fred; Feuser, Gerhard (Architekt, GND: 104597704)

BKM-Nummer: 30100194

Gipshalle

Schlagwörter
Ort
Lippendorf
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Gipshalle”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30100194 (Abgerufen: 23. März 2025)
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