Im Kontext der für Mölbis folgenschweren Braunkohlegewinnung und -verarbeitung und der damit verbundenen jahrzehntelangen Umweltverschmutzung, die zu einem Verlassen des Ortes bis zur politischen Wende 1989 führte, ist das Pfarrhaus sozial- und umweltgeschichtlich bedeutend. Hier wurden durch Pfarrer Karlheinz Dallmann die in der gesamten DDR beachteten Umweltgottesdienste vorbereitet. Das Pfarrhaus steht mit der vor dem Haus gepflanzten Linde der Hoffnung, aber auch mit dem futuristisch-ökologischem Neubau des Wohnhauses von Pfarrer Dallmann an der Mölbiser Hauptstraße für ein Erneuerungsbestreben des ehemals „dreckigsten Dorfes“ der DDR.
(Nils Schinker, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)
Datierung:
- Erbauung 1804 (Pfarrhaus)
Quellen/Literaturangaben:
- Sperling, Wolfgang: Mölbis: Lexikon zur Geschichte des Dorfes und die konkreten historischen Beziehungen zu Dahlitzsch, Dittmannsdorf, Dreiskau, Espenhain, Eula, Gestewitz, Großpötzschau, Hain, Hainichen, Kleinpötzschau, Kleinzössen, Kömmlitz, Muckern, Oelzschau, Thierbach, Trages sowie zu den Städten Borna und Rötha; Borna 2012.
- Gemeinde Mölbis/Christliches Umweltseminar Rötha e. V./Pro Leipzig e. V. (Hg.): Mölbis „Unsere Zukunft hat schon begonnen!“ Südraum Journal 1. Leipzig, Mölbis 1995.
- Nabert, Thomas/Pro Leipzig e.V (Hg.): Im Pleiße- und Göselland: zwischen Markkleeberg, Rötha und Kitzscher. Leipzig 1999., S. 145-189.
- Dorfentwicklungsgesellschaft Mölbis e.V. (Hg.): Neugestaltung Schlosspark Mölbis zum attraktiven Dorfzentrum, Faltblatt. 2020.
Bauherr / Auftraggeber:
- Persönlichkeit: Dallmann, Karlheinz
BKM-Nummer: 30100105