Haus der Gefolgschaft (Sozialgebäude mit Turnhalle, Feuerwehr)

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Rötha
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 10′ 54,07″ N: 12° 29′ 6,27″ O 51,18169°N: 12,48507°O
Koordinate UTM 33.324.230,76 m: 5.673.035,74 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.534.023,22 m: 5.671.968,33 m
  • Südflügel am Verwaltungsgebäude mit Sozial- und Verwaltungsgebäude sowie Feuerwehr des Betriebes, Blick von Nordwest

    Südflügel am Verwaltungsgebäude mit Sozial- und Verwaltungsgebäude sowie Feuerwehr des Betriebes, Blick von Nordwest

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    Nils Schinker
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  • Südflügel am Verwaltungsgebäude mit Sozial- und Verwaltungsgebäude sowie Feuerwehr des Betriebes, Blick von Westen auf den Schläucheturm

    Südflügel am Verwaltungsgebäude mit Sozial- und Verwaltungsgebäude sowie Feuerwehr des Betriebes, Blick von Westen auf den Schläucheturm

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  • Südflügel am Verwaltungsgebäude mit Sozial- und Verwaltungsgebäude sowie Feuerwehr des Betriebes, Blick von Südost auf die Turnhalle

    Südflügel am Verwaltungsgebäude mit Sozial- und Verwaltungsgebäude sowie Feuerwehr des Betriebes, Blick von Südost auf die Turnhalle

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Der an der Südseite des Verwaltungsrings gelegene zweigeschossige Gebäudeflügel des früheren Gefolgschaftshauses und der Feuerwehr bildet mit dem Verwaltungsgebäude und dem Nordflügel den stadträumlich prägnanten Kopf der früheren Werksbauten. Nach Fertigstellung des Verwaltungsbaus und Baubeginn des Nordflügels wurde ab 1939 im Auftrag der Aktiengesellschaft Sächsische Werke nach Entwürfen der hauseigenen Planungsabteilung mit dem Bau des Südflügels in Eisenbeton-Skelettbauweise mit Ziegelausfachung begonnen. Nord- und Südflügel rahmen den straßenseitig leicht zurückgesetzten dreigeschossigen Verwaltungsbau und umgrenzen an dessen Nordostseite die Freifläche um den Verwaltungsring mit dem Gebäude der Großküche. Nord- und Südflügel sind jeweils als Dreiseitanlage mit unterschiedlich langen Seitenflügeln gestaltet, bilden jedoch zur Leipziger Straße mit dem turmgekrönten Verwaltungsbau eine symmetrische Hauptansicht aus. Im Gegensatz zur Durchfahrt am Nordflügel mit den beiden halbrunden verglasten Pförtneranbauten ist die Durchfahrt am Südflügel lediglich mit zwei schlicht gestalteten Eingangsvorbauten versehen, die ursprünglich mit einem überdachten Durchgang verbunden waren.
Der Südflügel lässt sich grob in drei Nutzungsbereiche aufteilen: der kurze, zur Leipziger Straße weisende Seitenflügel diente ursprünglich als Hauptküche und Speisesaal, die etwa 135 Meter lange Hauptseite zum Verwaltungsring beherbergte Verwaltungsräume der unterschiedlichen Betriebsorganisationen (Gefolgschaftshaus), der etwa 55 Meter lange Seitenflügel mit Turm zur Gemeinschaftsstraße wurde vom Werkschutz bzw. Polizei und Feuerwehr genutzt und Anfang der 1970er Jahre mit einer Sporthalle ergänzt. Die streng gegliederte Klinkerfassade mit Eckbetonung, Sockelgesims, Walmdach mit abgestuften Traufgesims, lotrecht gemauerten und leicht aus der Fassade tretenden Stürzen ist an der langen Gebäudefront durch mehrere, teilweise nachträglich eingefügte Zugänge überformt. Die abgewalmten, ziegelgedeckten Dächer des Mitteltraktes wurden teilweise mit breiten Hechtgauben ausgebaut. Der frühere Küchentrakt verfügt an dessen südöstlicher Stirnseite über einen markanten Eingangsrisalit mit Portikus. Den Seitenflügel der Feuerwehr kennzeichnet als südöstlichen Abschluss der prägnante fünfgeschossige Turm mit zwei Fensterachsen und mittigem Rundfenster als oberen Abschluss je Fassade. Zwischen Turm und Mitteltrakt und zur Gemeinschaftsstraße auch vorgelagert wurde 1962 ein dreigeschossiger Mehrzweckbau eingefügt mit sieben Garagen für die Betriebsfeuerwehr, einem Zwischengeschoss mit Sozial- und Verwaltungsräumen sowie darüberliegender Sporthalle. Die strenge Fassadengestaltung ist durch die Stahlbetonrahmenkonstruktion mit Ziegelausfachung und größeren Glasflächen der Halle geprägt, deren Regelmäßigkeit der Achsen lediglich an der Südostecke durch eine breitere, auf den Turm abgestimmte Achse variiert.

(Nils Schinker, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2021)

Datierung:
  • Erbauung 1939–1940 (Haus der Gefolgschaft)

Quellen/Literaturangaben:
  • Barteld, Frank: Kohlebahnen im Bornaer Revier: Witznitz - Böhlen/Zwenkau - Espenhain; Berga/Elster 2011, S. 113-159.
  • Franke, Karin/Röhser, Reinhard: Veredelungsstandort Espenhain 1938-1996; Leipzig 1996, S. 10-19.
  • Sächsisches Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig, 20640, Nr. 073.

Bauherr / Auftraggeber:
  • Bauherr: Aktiengesellschaft Sächsische Werke (GND: 355314-0)
  • Entwurf: Aktiengesellschaft Sächsische Werke, Planungsabteilung

BKM-Nummer: 30100041

Haus der Gefolgschaft (Sozialgebäude mit Turnhalle, Feuerwehr)

Schlagwörter
Ort
Espenhain
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Haus der Gefolgschaft (Sozialgebäude mit Turnhalle, Feuerwehr)”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30100041 (Abgerufen: 30. April 2025)
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