Die alte Bottenbroicher Gemeinde wuchs im Schatten des 1231 zuerst genannten Zisterzienserklosters, von dem sie das Wallfahrtsbild einer trauenden Muttergottes übernahm. Als nach dem Zweiten Weltkrieg der Ort dem Braunkohlenabbau weichen musste, wurde die Gemeinde aufgelöst und das Wallfahrtsbild und weitere Kunstschätze in die neue Kirche des ebenfalls umgesiedelten Grefrath übertragen. In Neu-Bottenbroich entstand zunächst nur eine heute als Pfarrsaal dienende Notkirche, die erst Mitte der 1960er Jahre von einem vergleichsweise kleinen Kirchenneubau des Kölner Architekten Fritz Schaller abgelöst wurde. Von dem Wallfahrtsbild und einem spätmittelalterlichen Weltgerichtsfenster enthält die Kirche seitdem Kopien. Heute gehört die Kirchengemeinde zum Seelsorgebereich Horrem/Sindorf.
Baubeschreibung:
Die Kirche des Umsiedlungsortes Neu-Bottenbroich steht an der zentralen Ecke Horremer/Habbelrather Straße; die Eingänge des winkelförmigen Baus befinden sich aber an der Ost- bzw. Südostecke. Der breite, nur leicht längsrechteckige Raum wird von einer zur Mittelachse leicht ansteigenden Wabendecke aus Beton überspannt, der sich in der Mitte und zur Nordwand hin zu einem innen freien, nach oben winkelförmig zulaufenden Aufsatz hin öffnet, der von den Giebelspitzen her belichtet wird. Altarraum und Orgelnische bilden die Antipoden des Raums; in die Westwand sind die Beichtstühle eingetieft, während in der verlängerten Nordostecke die Sakristei und weitere Räume anschließen. Die niedrigen Außenwände der Kirche sind mit Backstein verblendet, der Dachaufsatz mit patiniertem Kupfer verkleidet. Der im Süden vorgelagerte, mit dem Bau verbundene Turm besitzt einen Helm aus tief ansetzenden, ebenso verkleideten Dachflächen mit Faltdach.
Datierung:
- Baubeginn: 1963
- Inbetriebnahme: 1966
- Umbau: -
- Ende der Nutzung: -
Literatur:
- BollenbecK, Karl-Josef: Neue Kirchen im Erzbistum Köln 1955-1995. (2 Bde) 1995
(Dr. Alexander Kierdorf, 2023)
BKM-Nummer: 20536001