Die WBG-Siedlung Gleuel wurde 1921 bis 1924 errichtet. Der Wohnhof An der Kirschhecke ragt als komplett ausgeführtes Ensemble in der nicht vollständig fertiggestellten WBG-Siedlung Gleuel hervor und verdient eine eigenständige Darstellung. Er steht in der Tradition der im Kleinhausbau zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit den Gartenstädten aufkommenden geschlossenen Hofanlagen, die innerhalb der Siedlungen besonders geschützte Räume markierten, die sich besonders auch als Spielfläche eigneten und die Bewohner zum Aufenthalt außerhalb ihrer kleinen Wohnungen und zur verstärkten Kommunikation anregten. Ab etwa 1960 wurde die Siedlung durch Verkauf an Bewohner und Interessenten privatisiert; seitdem individuelle Modernisierungen und Umbauten, teilweise auch Abbruch und Neubau.
Baubeschreibung:
Teil der Bergmannssiedlung Gleuel. Der Wohnhof An der Kirschhecke liegt südlich der Bergmannstraße an einem leicht ansteigenden Hang. Der rechtwinkelig abzweigende Zugangsweg führt zwischen zwei hochaufragenden, querstehenden Hauspaaren des Typs A, symmetrisch bereichert durch geschwungene Giebel und polygonale Standerker, in den längsrechteckigen Innenhof. Die Längsseiten werden von je fünf eingeschossigen, ohne Unterbrechung aneinander gereihten Häusern des Typs A gebildet. An der höchsten Stelle des Hofs bildet ein Doppelhaus aus zwei Einheiten des Typs C1g (eingeschossiges Giebelhaus) mit einem gemeinsamen Giebel den Abschluss. Am Anschluss zu den Längsriegeln befinden sich korbbogige Öffnungen, die auf der linken Seite als Eingangsloggia, auf der rechten als Durchgang dient, die auch einen Hauseingang aufnimmt. Eine doppelte Baumzeile betont die Längsachse des Hofs. Individuelle Umbauten und Modernisierung.
Datierung:
- Baubeginn: 1921 oder später
- Inbetriebnahme: -
- Umbau: -
- Ende der Nutzung: -
Literatur:
- Anonymus: 30 Jahre Wohnungsbaugesellschaft für das Rheinische Braunkohlenrevier 1920-1950. Köln 1950
(Dr. Alexander Kierdorf, 2023)
BKM-Nummer: 20513006