Das zentrale Kühlwasser-Pumpenhaus wurde im Zuge der ersten Ausbaustufe des Kraftwerks Niederaußem in den Jahren von 1961 bis 1963 errichtet. Es war darauf bemessen, Kühlwassermengen für eine Blockleistung von insgesamt 600 MW zu fördern, so dass es für die in Sammelschaltung betriebenen Ventilator-Kühltürme für die Blöcke A, B und C1/C2 ausreichend war. Seit Errichtung von Block D wurden die Blöcke mit jeweils eigenen Pumpenhäusern ausgestattet. Mit der Stilllegung von Block C1/C2 zum Jahresende 2021 wurde das Kühlwasser-Pumpenhaus funktionslos.
Baubeschreibung:
Im Kühlwasser-Pumpenhaus wurden die Pumpen aufgestellt, die zur Förderung des in den Kondensatoren, die in den Kellern der Maschinenhaustrakte A, B und C1/C2 aufgestellt sind, benötigten Kühlwassers erforderlich waren. In den Kondensatoren wurde der durch Verbrennung der aus den Tagebauen geförderten Rohkohle in den Dampferzeugern erzeugte und in den Turbinen zum Antrieb der Generatoren dienende Dampf mithilfe des Kühlwassers abgekühlt und als Kesselspeisewasser mittels der Speisewasserpumpen wieder in den Dampfkreislauf zurückgepumpt. Die Pumpen drückten das Kühlwasser in die Kühlwasserleitungen, so dass es den Kondensatoren zu- und von diesen an die Kühltürme zur Rückkühlung weitergefördert wurde. Von den Kühltürmen lief das Wasser über betonierte Kanäle und das Kühlwasserbecken wieder zum Pumpenhaus zurück. Das Kühlwasser-Pumpenhaus wurde unmittelbar südlich der Ventilator-Kühlturmreihe und nördlich der Kesselhäuser A, B und C1/C2 errichtet.
Datierung:
- Baubeginn: 15.02.1961
- Inbetriebnahme: 29.05.1963
- Umbau: -
- Ende der Nutzung: 31.12.2021
Literatur:
- Rheinisch-Westfälisches Elektrizitätswerk AG, Betriebsverwaltung Fortuna (Hrsg.): Kraftwerk Niederaußem. Essen 1978
- Johannes Müller / Ottomar Schneider / Franz Tochtrop / Heinrich Lüneborg: Braunkohlenkraftwerk Niederaussem des RWE (Musteranlagen der Energiewirtschaft). Gräfelfing o.J.
- Miller, C: Der weitere Ausbau des Kraftwerkes Nierderaußem. In: Energiewirtschaftliche Tagesfragen 18, 1968, Heft/Nr. 6, S. 256–264
(Büro für technikhistorische Forschung und Beratung, Dr. Norbert Gilson, 2023)
BKM-Nummer: 20305086