Der Grabenbunker des Kraftwerks Niederaußem entstand in der ersten Ausbaustufe des Kraftwerks in den Jahren von 1961 bis 1963. Der Kraftwerksbunker wurde von vornherein für gleichzeitige Beschickung über Band und Schiene mittels eines Bandschleifenwagens eingerichtet. Mit einem relativ geringen Fassungsvermögen von 18.000 t wurde er als Zwischenbunker geplant, der mit dem wesentlich größeren Kohlebunker im Grubengelände Fortuna zusammenarbeiten sollte.
Mit dem Bau der 600-MW-Blöcke G und H musste der zunächst 100 m lange Bunker auf die doppelte Länge und ein Fassungsvermögen von 40.000 t erweitert werden. Zu den ursprünglich für den Kohleabzug installierten beiden Bunkerbaggern kam ein dritter hinzu. Seit Ende der 1990er Jahre wurde zunächst ein Teil der Zugbeschickung stillgelegt, bis nach Inbetriebnahme der neuen Kohlebeschickung für Block K aus dem Kohlebunker Fortuna schließlich der gesamte Bunkerbetrieb eingestellt wurde. Die Bagger wurden inzwischen verschrottet.
Baubeschreibung:
Der Grabenbunker des Kraftwerks Niederaußem diente ursprünglich als Zwischenbunker zur Beschickung der Kesselbunker der Blöcke A bis H mit Rohkohle. Die Befüllung des Bunkers erfolgte mit Kohlezügen über den Anschluss an die Nord-Süd-Bahn oder über eine ehemals an den Tagebau Fortuna, später an den Kohlebunker Fortuna angeschlossene Bandanlage. Der Grabenbunker liegt am äußeren westlichen Rand der Kraftwerksanlage. Das noch vorhandene Beschickungsgleis verläuft auf einem Stahlbeton-Balken, der auf die Kragarme aufgelegt ist.
Datierung:
- Baubeginn: -
- Inbetriebnahme: 05.1963
- Umbau: -
- Ende der Nutzung: um 2005
Literatur:
- Rheinisch-Westfälisches Elektrizitätswerk AG, Betriebsverwaltung Fortuna (Hrsg.): Kraftwerk Niederaußem. Essen 1978
- RWE Power (Hrsg.): Lageplan. Gebäudenr. KKS. KW Niederaußem, 04.11.2009
- Johannes Müller / Ottomar Schneider / Franz Tochtrop / Heinrich Lüneborg: Braunkohlenkraftwerk Niederaussem des RWE (Musteranlagen der Energiewirtschaft). Gräfelfing o.J.
- Groddeck, Karl Ernst von: Ausbau des Braunkohlenkraftwerks Niederaußem. Die Blöcke E, F, G und H–Gesamtleistung bis 1973: 2700 MW. In: Energiewirtschaftliche Tagesfragen 20, 1970, Heft/Nr. 8, S. 457–460
(Büro für technikhistorische Forschung und Beratung, Dr. Norbert Gilson, 2023)
BKM-Nummer: 20305001