Zu den Gleisanlagen, die im Zuge der ersten Ausbaustufe des Kraftwerks Neurath in den Jahren von 1969 bis 1972 auf dem Kraftwerksgelände angelegt wurden, gehört auch das Aschegleis (Aschetransportgleis). Es zweigt im Osten des Kraftwerksgeländes von den Bunkerzufahrtsgleisen nach Norden ab und führt, aufgeteilt in zwei Gleisstränge, in westliche Richtung zu den einzelnen Asche-Waggonverladungen im Norden der Kesselhäuser der Blöcke A bis E. Ursprünglich diente nur der südliche Gleisstrang als Aschetransportgleis, über das die Asche aus der zentralen Asche-Waggonverladung zum Tagebau Frimmersdorf abgefahren wurde. Der zunächst als Montagegleis fungierende nördliche Gleisstrang wurde nach abgeschlossener zweiter Ausbaustufe zum Aschetransportgleis für die Notentaschungen aus den Blöcken A/C und D/E. Seit Inbetriebnahme des Aschefernbandes zum Tagebau Garzweiler im Juli 1982 dient die Waggonverladung im Wesentlichen noch zur Notentaschung im Falle einer Störung am Aschefernband.
Baubeschreibung:
Das Aschetransportgleis diente ursprünglich der ausschließlichen Verladung und dem Transport der Asche im Zugbetrieb, die bei der Verbrennung der früher in den Tagebauen Frimmersdorf und Fortuna-Garsdorf, heute in den Tagebauen Garzweiler und Hambach gewonnenen, in den Grabenbunker des Kraftwerks Neurath angelieferten und in den Dampferzeugern der 300-MW-Blöcke anfiel und in denen der 600-MW-Blöcke weiterhin anfällt. Das Aschetransportgleis stellt die Fortsetzung einer Gleisanlage in westliche Richtung dar, die zusammen mit der Zufahrt zum Kalkbahnhof von den Bunkerzufahrtsgleisen nach Norden abzweigt, nördlich am Grabenbunker vorbeiführt und dann als alleiniges, in zwei Gleisstränge aufgeteiltes Aschetransportgleis in Richtung Westen führt. Der südliche Gleisstrang führt zur ehemaligen zentralen Asche-Waggonverladung, der nördliche führt entlang der Aschestraße zu den Notentaschungen der Blöcke A/C und D/E und endet in Höhe des Saugzuggebläse-Gebäudes D/E.
Datierung:
- Baubeginn: -
- Inbetriebnahme: 06.1972
- Umbau: -
- Ende der Nutzung: -
Literatur:
- RWE Energie AG, Kraftwerk Neurath (Hrsg.): Kraftwerk Neurath. Grevenbroich 1994
- Chwieralski, Josef: Das Kraftwerk Neurath. Erste Ausbaustufe 900 MW. In: Braunkohle, Wärme und Energie 26 (1974), Heft/Nr. 4, S. 93–102
- Krost, Helmut: Neues RWE-Braunkohlenkraftwerk in Neurath. In: Energiewirtschaftliche Tagesfragen 20, 1970, Heft/Nr. 9, S. 519–523
- Mölders, Walter: Die erste Ausbaustufe des RWE-Kraftwerks Neurath. In: Energiewirtschaftliche Tagesfragen 23, 1973, Heft/Nr. 7, S. 358–363
- Rheinisch-Westfälisches Elektrizitätswerk Aktiengesellschaft Essen. Betriebsverwaltung Neurath (Hrsg.): 10 Jahre Strom aus dem Braunkohle-Kraftwerk Neurath. 1972–1982. Grevenbroich 1982
- Joachim Sulliga u.a.: Das Braunkohlekraftwerk Neurath des RWE (Musteranlagen der Energiewirtschaft, Band 12). Gräfelfing 1977
(Büro für technikhistorische Forschung und Beratung, Dr. Norbert Gilson, 2023)
BKM-Nummer: 20304119