Seit Inbetriebnahme des ersten Kraftwerksblock des Kraftwerks Neurath im Juni 1972 wurde die Nass- und Flugasche aus den fünf Kraftwerksblöcken bis 1981 - jährlich rund 1,3 Mio. Tonnen - in der Asche-Waggonverladung auf Abraumwagen aufgegeben und im Zugbetrieb über die Bahnanlagen der Nord-Süd-Bahn in die Aschedeponie des Tagebaus Frimmersdorf gebracht. Infolge einer Auflage des Bergamts Köln zwecks weiterer Minimierung der Umweltbeeinträchtigungen wurde Ende der 1970er Jahre die Planung einer verkapselten Förderbandanlage für den Aschetransport nach Frimmersdorf in Angriff genommen. Im Dezember 1979 konnte mit dem Bau begonnen und im Juli 1982 konnte das Asche-Fernband in Betrieb genommen werden.
Baubeschreibung:
Das als zweisträngige Bandanlage vom Gelände des Kraftwerks Neurath zum Tagebau Garzweiler geführte Asche-Fernband dient dazu, die aus den Feuerräumen der Kessel und aus den Elektrofiltern der Blöcke D, E, F und G abgezogene und in den entsprechenden Aschebunkern zwischengespeicherte Nass- und Filterasche, die bei der Verfeuerung der in den Tagebauen Garzweiler und Hambach gewonnenen Rohkohle in den Dampferzeugern Blöcke D, E, F und G entsteht, zur Kraftwerksrückstandsdeponie des Tagebaus Garzweiler zur dortigen Verkippung zu fördern. Die Trasse des Asche-Fernbandes führt vom Kraftwerk Neurath nach Nordwesten, vorbei an der Wohnbebauung Welchenberger Weg, anschließend parallel zur L 375 bis zum Übergabebauwerk 3 gegenüber dem Neurather See und dann weiter in westliche Richtung bis zum Übergabebauwerk 4, wo der Anschluss an die bereits Mitte der 1960er Jahre errichtete, vom Kraftwerk Frimmersdorf zum Tagebau Garzweiler verlaufende Aschebandanlage erfolgt.
Datierung:
- Baubeginn: 12.1979
- Inbetriebnahme: 07.1982
- Umbau: -
- Ende der Nutzung: -
Literatur:
- RWE Energie AG, Kraftwerk Neurath (Hrsg.): Kraftwerk Neurath. Grevenbroich 1994
- Anonymus: Vom Waggonbetrieb auf Bandtransport umgestellt. Richtfest auf der Aschefernbandanlage Neurath. In: RWE-Verbund 1981, Heft/Nr. 115, S. 125–127
- Anonymus: Asche künftig über Band. Neue Aschefernbandanlage Neurath – Tagebau geht 1982 in Betrieb. In: Revier und Werk, 1981, Heft/Nr. 168, S. 32
- RWE Power (Hrsg.): Lageplan. KKS 11000. KW Neurath, PDF-Datei, 04.11.2009
- Joachim Sulliga u.a.: Das Braunkohlekraftwerk Neurath des RWE (Musteranlagen der Energiewirtschaft, Band 12). Gräfelfing 1977
- Anonymus: Asche am laufenden Band. In: Wo Wir Wohnen, 1989, Heft/Nr. 9, S. 6
- Rheinisch-Westfälisches Elektrizitätswerk Aktiengesellschaft Essen. Betriebsverwaltung Neurath (Hrsg.): 10 Jahre Strom aus dem Braunkohle-Kraftwerk Neurath. 1972–1982. Grevenbroich 1982
(Büro für technikhistorische Forschung und Beratung, Dr. Norbert Gilson, 2023)
BKM-Nummer: 20304060