Nach Inbetriebnahme der 300-MW-Blöcke A bis C sowie drei Jahre später der 600-MW-Blöcke D und E des Kraftwerks Neurath wurde die im Aschebunker A/C und im Aschebunker D/E zwischengespeicherte Nass- und Flugasche über eine Bandanlage mit Ascheecktürmen zu der in der Brecherei installierten Asche-Waggonverladung und von dort aus im Zugbetrieb in die Aschedeponie im Tagebau Frimmersdorf gefördert. Infolge einer Auflage des Bergamts Köln zwecks weiterer Minimierung der Umweltbeeinträchtigungen wurde Ende der 1970er Jahre die Planung einer verkapselten Asche-Förderbandanlage vom Kraftwerk Neurath zum Tagebau Frimmersdorf in Angriff genommen. Für die Aufgabe der im Kraftwerk Neurath anfallenden Asche auf das im Juli 1982 in Betrieb genommene Asche-Fernband nach Frimmersdorf wurde am Ausgang des Aschebunkers D/E das Übergabebauwerk 1 errichtet.
Baubeschreibung:
Das Übergabebauwerk 1 diente und dient dazu, die aus den Feuerräumen der Kessel und aus den Elektrofiltern der Blöcke A bis E abgezogene und im Aschebunker A/C beziehungsweise im Aschebunker D/E zwischengespeicherte Nass- und Filterasche, die bei der Verfeuerung der in den Tagebauen Garzweiler und Hambach gewonnenen Rohkohle in den Dampferzeugern der 300-MW-Blöcke A, B und C entstand und in den Dampferzeugern D und E weiterhin entsteht, auf die zweisträngige, nach Westen in Richtung zum Tagebau Garzweiler führende Bandanlage, das Asche-Fernband, aufzugeben. Das Übergabebauwerk 1 wurde direkt im Norden an den Ascheeckturm D/E angebaut, so dass die dorthin vom Aschebunker D/E und über den Ascheeckturm A/C vom Aschebunker A/C herangeführten Aschefördergurte an das Asche-Fernband angeschlossen werden konnten.
Datierung:
- Baubeginn: 10.1979
- Inbetriebnahme: 07.1982
- Umbau: -
- Ende der Nutzung: -
Literatur:
- RWE Power (Hrsg.): Lageplan. KKS 11000. KW Neurath, PDF-Datei, 04.11.2009
- Anonymus: Asche am laufenden Band. In: Wo Wir Wohnen, 1989, Heft/Nr. 9, S. 6
- Joachim Sulliga u.a.: Das Braunkohlekraftwerk Neurath des RWE (Musteranlagen der Energiewirtschaft, Band 12). Gräfelfing 1977
- Rheinisch-Westfälisches Elektrizitätswerk Aktiengesellschaft Essen. Betriebsverwaltung Neurath (Hrsg.): 10 Jahre Strom aus dem Braunkohle-Kraftwerk Neurath. 1972–1982. Grevenbroich 1982
- König, W.: Braunkohle–Energiequelle für die 600-MW-Blöcke der Kraftwerke Niederaußem, Weisweiler und Neurath. In: Energiewirtschaftliche Tagesfragen 23, 1973, Heft/Nr. 3, S. 82–87
- Anonymus: Vom Waggonbetrieb auf Bandtransport umgestellt. Richtfest auf der Aschefernbandanlage Neurath. In: RWE-Verbund 1981, Heft/Nr. 115, S. 125–127
- Anonymus: Asche künftig über Band. Neue Aschefernbandanlage Neurath – Tagebau geht 1982 in Betrieb. In: Revier und Werk, 1981, Heft/Nr. 168, S. 32
(Büro für technikhistorische Forschung und Beratung, Dr. Norbert Gilson, 2023)
BKM-Nummer: 20304056