Bei der zur Bauzeit des Kraftwerks 1913/14 errichteten Wasseraufbereitungsanlage handelte es sich zunächst um eine Anlage zur Wasserenthärtung nach dem Permutitverfahren. 1944 wurde die damals vorhandene Wasseraufbereitungsanlage zerstört. In den Jahren 1950 bis 1955 wurde für die Kühlwasserenthärtung zunächst eine Lewatit-Enthärtungsanlage in Betrieb genommen. Die Anforderungen an Qualität und Quantität des Kesselspeisewassers stiegen mit der Inbetriebnahme der Hochdruckkessel. Nachdem in den Jahren 1955/56 zunächst eine Schnellentkarbonisierung installiert worden war, wurde nach einem ab 1956 durchgeführten Versuchsbetrieb in den Jahren 1958/60 eine vollautomatisierte Vollentsalzungsanlage mit vier Vollentsalzungsstraßen von je 150 cbm/h Leistung erstellt. Die Vollentsalzungsanlage wurde in neuerer Zeit modernisiert.
Baubeschreibung:
Die Wasseraufbereitungsanlage des Goldenberg-Werks dient dazu, das für die Gewinnung elektrischer Energie bei der Verbrennung der aus den Tagebauen in den Grabenbunker Gotteshülfe und anschließend in die Kesselbunker geförderten Rohkohle als Kesselspeisewasser sowie als Kühlwasser für die Kondensation benötigte Wasser in den erforderlichen Qualitäten herzustellen und die im Betriebsablauf infolge Verdunstung auftretenden Verluste laufend zu ersetzen. Zu diesem Zweck wird das vom Wasserwerk Kierdorf gelieferte Rohwasser nach der Entkarbonisierung in der Vollentsalzung weiterbehandelt, so dass es als Zusatzwasser für den Dampfkreislauf verwendet werden kann. Der eingeschossige Gebäudetrakt mit den Anlagen zur Vollentsalzung schließt sich nach Südosten hin an das Betriebslabor-Gebäude an. Das Gebäude beinhaltet die Filter für die Vollentsalzung inklusive des zugehörigen Leitstandes.
Datierung:
- Baubeginn: 1958
- Inbetriebnahme: 1960
- Umbau: -
- Ende der Nutzung: -
Literatur:
- RWE Energie AG, Kraftwerk Goldenberg (Hrsg.): RWE Energie AG. Kraftwerk Goldenberg. Hürth 1996
- RWE Veredlung (Hrsg.): Übersichtsplan Gowerk blanko, Maßstab 1: 1250, PDF-Datei, 2022
- Buschmann, Walter / Gilson, Norbert / Rinn, Barbara: Braunkohlenbergbau im Rheinland (Die Bau- und Kunstdenkmäler des Rheinlandes). Worms 2008
(Büro für technikhistorische Forschung und Beratung, Dr. Norbert Gilson, 2023)
BKM-Nummer: 20303050