Die neue Umspannanlage Knapsack ersetzte die ursprünglich 1914 errichtete und im Laufe der Zeit erweiterte und modernisierte 110-kV-Innenraumanlage, die 1994 wegen nicht mehr ausreichender Kurzschlussfestigkeit außer Betrieb genommen und anschließend abgerissen wurde.
Die neue Umspannanlage Knapsack entstand auf einem Areal, auf dem sich zuvor außer einem Parkplatz bereits eine kleinere 110-kV-Anlage sowie eine große, in einer Halle untergebrachte 220-kV-Anlage befunden hatten. Nachdem die Einrichtung der neuen 110-kV-Anlage bereits 1980 begonnen hatte, wurde sie in den 1980er und frühen 1990er Jahren mehrfach erweitert. Im Zusammenhang mit der Außerbetriebnahme der alten Kraftwerksblöcke und der Inbetriebnahme der neuen Prozessdampfanlage wurde eine neue 110-kV-Innenraumanlage auf Basis der Isolierung aller hochspannungsführenden Teile mit SF6 errichtet. Parallel dazu entstand, in derselben Technik ausgeführt, eine 380-kV-Anlage, die 1994 in Betrieb genommen wurde.
Baubeschreibung:
Die Umspannanlage Knapsack entstand in ihrem heutigen Ausbau im Zusammenhang mit dem Neubau der mit den Wirbelschicht-Dampferzeugern J und K ausgerüsteten Kraftwerksanlage des Goldenberg-Werks, das der Gewinnung elektrischer Energie sowie von Prozessdampf und Fernwärme auf Basis der in den Tagebaubetrieben gewonnenen, über die Nord-Süd-Bahn in den Grabenbunker Gotteshülfe angelieferten und in den Dampferzeugern DE J und DE K verfeuerten Rohkohle dient. Im Betrieb des Goldenberg-Werks (heute Kraftwerk Knapsacker Hügel) sowie der angrenzenden Industriebetriebe übernimmt die Umspannanlage Knapsack heute weiterhin Umspann- und Schaltaufgaben auf der 110- und 380-kV-Ebene. Die Umspannanlage ist heute im Besitz der Westnetz GmbH (110-kv-Anlagenteil) und der Amprion GmbH (380-kV-Anlage).
Die Umspannanlage liegt im Nordosten des Kraftwerksgeländes, nördlich angrenzend an das Areal des Hauptlabors.
Datierung:
- Baubeginn: -
- Inbetriebnahme: 1993/94
- Umbau: -
- Ende der Nutzung: -
Literatur:
- Anonymus: Vom Altertümchen zur modernsten Schaltanlage der RWE Energie. In: Wo Wir Wohnen Juni, 1995, Heft 30, S. 4
- RWE Veredlung (Hrsg.): Übersichtsplan Gowerk blanko, Maßstab 1: 1250, PDF-Datei, 2022
(Büro für technikhistorische Forschung und Beratung, Dr. Norbert Gilson, 2023)
BKM-Nummer: 20303041