Im Zusammenhang mit der Ausstattung der Blöcke A bis Q des Kraftwerks Frimmersdorf II mit dem Entschwefelungsverfahren nach dem Trocken-Additiv-Verfahren (TAV) ab August 1984 (Inbetriebnahme September 1985) wurde der Kalkbahnhof zur Entladung des Kalks für die Herstellung der Kalksuspensionen errichtet. Im Kalkbahnhof wurden die Entladevorrichtungen für das Absaugen des Kalks aus den Transportwaggons und die Verbindungsleitungen zur Förderung des Kalks in die Kalksilos untergebracht. Nach der Außerbetriebnahme der drei TAV-Anlagen diente der Kalkbahnhof weiterhin für die Versorgung der in den Jahren von 1985 bis 1988 für die Blöcke C bis Q errichteten Rauchgas-Entschwefelungs-Anlagen (REA) nach dem Nassabsorptionsverfahren.
Baubeschreibung:
Im Kalkbahnhof des Kraftwerks Frimmersdorf II wurde der Kalk entladen, der für das „Auswaschen“ des Schwefeldioxids aus den Verbrennungsgasen (Rauchgasen) erforderlich war, die bei der Verbrennung der aus den Tagebauen geförderten und in den Dampferzeugern verbrannten Kohle entstanden. Der Kalkbahnhof liegt im Westen des Kraftwerksgeländes, unmittelbar östlich des Grabenbunkers 2 und zwischen diesem und der Asche-Waggonverladung.
Datierung:
- Baubeginn: 08.1984
- Inbetriebnahme: 1985
- Umbau: -
- Ende der Nutzung: 30.09.2021
Literatur:
- Franke, Ulrich / Gebhard, Georg: Geeignet. Das verfahrenstechnische Konzept zur Entschwefelung von Braunkohlekraftwerken. In: Czakainski, Martin (Red.): Umwelt + Technik. Entschwefelung, Dokumentation Braun- und Steinkohlenentschwefelung in NRW, Düsseldorf 1988, S. R 28–R 32
- Anonymus: Große Bauwerke entstehen in Frimmersdorf. In: RWE-Verbund, 1985, Heft/Nr. 129, S. 46–48
- RWE Energie Aktiengesellschaft (Hrsg.): RWE Energie. Kraftwerk Frimmersdorf. Grevenbroich 1993
(Büro für technikhistorische Forschung und Beratung, Dr. Norbert Gilson, 2023)
BKM-Nummer: 20302063