TAV-Anlage 3, Kraftwerk Frimmersdorf II

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Grevenbroich
Kreis(e): Rhein-Kreis Neuss
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 03′ 31,45″ N: 6° 34′ 35,51″ O 51,05874°N: 6,57653°O
Koordinate UTM 32.330.171,45 m: 5.659.150,92 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.540.463,37 m: 5.658.339,03 m
  • Kraftwerk Frimmersdorf II: TAV-Anlage für den Bekohlungsweg zu den Blöcken P/Q, Ansicht von Westen; Foto: 22.03.2023

    Kraftwerk Frimmersdorf II: TAV-Anlage für den Bekohlungsweg zu den Blöcken P/Q, Ansicht von Westen; Foto: 22.03.2023

    Fotograf/Urheber:
    Dr. Norbert Gilson
    Medientyp:
    Bild
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Entwicklungsgeschichte:
Die Installation des Trocken-Additiv-Verfahrens (TAV) war der erste Versuch, in den Braunkohlekraftwerken des Rheinischen Reviers das Problem der Rauchgasentschwefelung gemäß den Vorgaben der Großfeuerungsanlagen-Verordnung (GFAVO) zu lösen. Durch die Zugabe beispielsweise von Kalkstein zur Braunkohle und ihre anschließende gemeinsame Verbrennung wurde ein Teil des bei der Verbrennung entstehenden Schwefeldioxids in fester Form gebunden und konnte im Elektrofilter abgeschieden werden.
Zu diesem Zweck wurde auf jedem der drei Bekohlungswege des Kraftwerks Frimmersdorf II eine TAV-Anlage installiert. Die TAV-Anlage für den Bekohlungsweg vom Grabenbunker 2 zu den Blöcken P und Q wurde nach Beendigung eines Versuchsbetriebs im Kraftwerk Neurath Ende 1983 eingerichtet. Nach Inbetriebnahme des Kalkwaschverfahrens als leistungsfähigerem Verfahren für die Rauchgasentschwefelung wurde der TAV-Betrieb im Kraftwerk Frimmersdorf im Juni 1988 eingestellt.

Baubeschreibung:
Die TAV-Anlage 3 diente der Aufgabe von Kalkstein auf die aus den Tagebauen geförderte und zu den Kesselbunkern transportierte Rohkohle zwecks Verminderung der bei der Verbrennung entstehenden Schwefeldioxidemissionen. Die TAV-Anlage 3, die zur Aufgabe von Kalkstein auf die auf dem Bekohlungsweg vom Grabenbunker 2 zum Luvo-Schwerbau von Block P geförderte Rohkohle diente, wurde neben der Bekohlungsbandbrücke zwischen der Eisenausscheidung 3 und der Brecherei 3 platziert.

Datierung:
  • Baubeginn: 01.08.1984
  • Inbetriebnahme: 10.1985
  • Umbau: -
  • Ende der Nutzung: 16.06.1988

Literatur:
  • Anonymus: Frimmersdorf erfüllte REA-Zusage. In: RWE-Verbund 1986, Heft/Nr. 134, S. 85
  • Anonymus: Große Bauwerke entstehen in Frimmersdorf. In: RWE-Verbund, 1985, Heft/Nr. 129, S. 46–48
  • Zenker, Peter: Deponierung von Rückständen aus Braunkohlenkraftwerken in Tagebauen. In: Braunkohle 40, 1988, Heft/Nr. 3, S. 69–73 1988
  • Hein, Klaus: Rauchgasentschwefelungsanlage für Braunkohlekessel. In: Energiewirtschaftliche Tagesfragen 30 (1980), Heft/Nr. 6, S. 396–397
  • Anonymus: Durch neue Entschwefelungsauflagen entsteht ein technischer Engpass. In: Revier und Werk, 1983, Heft/Nr. 180, S. 23–26
  • Hlubek, Werner: Aktuelle Entwicklungen im Umweltschutz und deren Auswirkungen auf den Betrieb der RWE-Braunkohlekraftwerke. In: Energiewirtschaftliche Tagesfragen 33, 1983, Heft/Nr. 11, S. 856–860
  • Koch, Eckehard: Blau statt grau. Geschichte der Entschwefelung von Braun- und Steinkohlekraftwerken in NRW. In: Czakainski, Martin (Red.): Umwelt + Technik. Entschwefelung, Dokumentation Braun- und Steinkohlenentschwefelung in NRW, Düsseldorf 1988, S. R 16–R 19
  • Anonymus: Rheinbraun informiert die Mitarbeiter. Bericht über die Lage des Unternehmens im 2. Quartal 1988. In: Revier und Werk, 1988, Heft/Nr. Beilage, S. 1–4

(Büro für technikhistorische Forschung und Beratung, Dr. Norbert Gilson, 2023)

BKM-Nummer: 20302026

TAV-Anlage 3, Kraftwerk Frimmersdorf II

Schlagwörter
Ort
Grevenbroich
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
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„TAV-Anlage 3, Kraftwerk Frimmersdorf II”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-20302026 (Abgerufen: 30. April 2025)
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