Das Gebäude, in dem nach der Stilllegung des Kraftwerks später die E-Warte für die 110 kV-Anlage Frimmersdorf eingerichtet wurde, beherbergte ursprünglich als Zentralwarte den Betätigungsraum mit der Hauptschalttafel und den Schaltpulten, den Relais- und Zählertafeln sowie mit der Niederspanungsverteilungstafel. In dem darunter befindlichen Raum waren die Regler aufgestellt. Im Keller befand sich eine Akkumulatorenbatterie, um den für die Fernbetätigungseinrichtungen notwendigen Gleichstrom zu liefern.
Die E-Warte wurde 2000 außer Betrieb genommen, die 110-kV-Anlage wurde anschließend von der Schaltanlage Neuss aus ferngesteuert.
Baubeschreibung:
Der Gebäudeteil mit dem ursprünglich dort eingerichteten Betätigungsraum war Bestandteil des Kraftwerks Frimmersdorf I, das der Elektrizitätserzeugung auf Basis von Braunkohle diente, die zunächst in der früheren Grube Walter und später im Nachfolgetagebau Frimmersdorf gewonnen wurde. Der Gebäudeteil grenzte bis zum Abriss der Kraftwerksanlage an das südöstliche Ende des Maschinenhauses. Anschließend blieb der dreigeschossige Teilkomplex als eigenständiges Gebäude übrig. Es liegt nordwestlich des Grevenbroicher Stadtteils Frimmersdorf, unmittelbar an der Erftstraße auf deren südwestlicher Seite. Dem Gebäude zur Erfstraße hin vorgebaut ist ein Treppenhaustrakt. Von dort aus setzt in nordöstlicher Richtung das die Erftstraße überspannende Torbogenbauwerk an, das das Gebäude über den Treppenhaustrakt mit dem auf der gegenüberliegenden Straßenseite befindlichen 55-kV-Schalthaus verbindet.
Datierung:
- Baubeginn: 1925
- Inbetriebnahme: 06.1926
- Umbau: 1965
- Ende der Nutzung: -
Literatur:
- Singer, H.: Erweiterung des Kraftwerkes Frimmersdorf der Niederrheinische Braunkohlenwerke A.-G.; in: AEG-Mitteilungen 27 (1931), Heft 2, S. 70–75
- Anonymus: Allgemeine Elekricitäts-Gesellschaft, Kraftwerk Frimmersdorf der Niederrheinische Licht- und Kraftwerke A.-G. In: AEG-Mitteilungen 23, 1927, Heft 1/Nr, Beilage (datiert Dezember 1926),
- Buschmann, Walter / Gilson, Norbert / Rinn, Barbara: Braunkohlenbergbau im Rheinland (Die Bau- und Kunstdenkmäler des Rheinlandes). Worms 2008
(Büro für technikhistorische Forschung und Beratung, Dr. Norbert Gilson, 2023)
BKM-Nummer: 20301001