Der Bandleitstand im Tagebau Fortuna wurde 1959/60 von der Rheinische Aktiengesellschaft für Braunkohlenbergbau und Brikettfabrikation (RAG) als unterkellerter, teilweise zweigeschossiger Neubau südöstlich des heutigen Kohlebunkers Fortuna errichtet. Zur Erweiterung der Zentralsteueranlage, unter anderem durch Einrichtung eines TFH-Raums zur Unterstützung der Telefonie-Einrichtungen, sowie zur Anlage eines Aufenthalts- und Steigerraums wurde der rückwärtige Gebäudeteil 1965 um ein mit drei Glasbaustein-Fenstern versehenes Geschoss aufgestockt. 1972 wurde das Gebäude erneut erweitert um einen unterkellerten (Kabelkeller) zweigeschossigen Anbau, in dem ein Büro, ein Mannschaftsraum, ein Wasch- und Duschraum, ein Gerüstraum und ein Magazin untergebracht wurden.
Baubeschreibung:
Der Bandleitstand diente zur Überwachung und Steuerung der gesamten im Tagebau Fortuna installierten Bandförderstrecken. Das heute noch vorhandene Leitstandsgebäude lag ursprünglich am südöstlichen Ende des Tagebaus Fortuna-Garsdorf, so dass von dort ein Überblick über das gesamte Tagebaugelände möglich war. Heute liegt das Gebäude im Südosten oberhalb des Kohlebunkers Fortuna. Die gesonderte Bandleitstelle arbeitete eng mit der Betriebsüberwachungsstelle Fortuna zusammen. Das mit Klinkern verblendete Gebäude besteht aus dem eigentlichen Bandleitstand sowie zwei in Richtung Südosten angebauten Gebäudeteilen.
Datierung:
- Baubeginn: 1960
- Inbetriebnahme: 1960
- Umbau: 1965
- Umbau: 1972
- Ende der Nutzung: -
Literatur:
- Pfarr, Bernd: Betrieb und Betriebsüberwachung im Tagebau Fortuna, Bergheim [1970]
- Mordstein, W.: Bandanlagen im Rheinischen Braunkohlenbergbau; in: Technische Mitteilungen 55 (1962), Heft 12, S. 586–600
- Pfarr, Bernd: Verbesserungen und Ausbau der elektrotechnischen Einrichtungen im Tagebau Fortuna. In: Braunkohle, Wärme und Energie 13 (1961), Heft 6, S. 213-224
(Büro für technikhistorische Forschung und Beratung, Dr. Norbert Gilson, 2022)
BKM-Nummer: 20101010