Bei der Papiermühle Rischmühle handelt es sich ursprünglich um eine Ölmühle am Teichbach (Linnicher Mühlenteich), die um 1410 entstanden ist. Etwa 1640 wurde die Mühle durch Arnold von Gruithausen in eine Papiermühle umgewandelt. Ihm gehörten auch die Unterste und Oberste Mühle in Brachelen. 1790 übernahm der Kaufmann Andreas Josef Berens den Betrieb. Er gründete 1797 in Oberbruch eine Papiermühle und übernahm 1821 die Porselener Mühle als Nebenbetrieb von Brachelen. Er produzierte sogenanntes Nadelpapier und nach 1815 anspruchsvolles Papier.
1822 gab es zwei Wasserräder, eine „Schelmühle“, drei Bütten und 48 Arbeiter. Seit 1842 war die Wassermühle mit einem Dampfkessel ausgestattet und seit 1865 mit einer Turbine. 1890 wurde die Mühle zunächst Ludwig Theisen aus Köln verkauft. 1918 war die Mühle Teil der Natronzellstoff- und Papierfabrik A.G. Berlin und blieb mindestens bis 1932 in ihrem Besitz (berlinpapers.de, freundlicher Hinweis von Herrn Hubert Henseler, 2018). Das Werksgebäude wurde über den Teichbach errichtet und weiter ausgebaut. Einige Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Papierproduktion eingestellt. Bis zu ihrer Stilllegung um 1965 wurde noch Düngekalk gemahlen. Seither verfällt die Mühle zusehends und ist faktisch eine Ruine. Einige Gebäude werden noch als Pferdestall genutzt.
Der Mühlenstandort besteht seit dem 15. Jahrhundert, als Fabrikstandort ist er seit dem 19. Jahrhundert bis heute strukturell erhalten. Die überkommene Bausubstanz stammt aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Der Komplex ist von sehr großer kulturhistorischer Bedeutung.
(Burggraaff/Kleefeld: Kartierung zur Datenerfassung im Kreis Heinsberg 2001 im Auftrag des LVR-Fachbereich Umwelt)
Internet berlinpapers.de: Alte und historsiche Wertpapiere, Natronzellstoff- und Papierfabrik A.G. Berlin (abgerufen 25.10.2018, Inhalt nicht mehr verfügbar 12.11.2021)
Literatur
Sommer, Susanne (1991)
Wind- und Wassermühlen des linken Niederrheins. Die Wind und Wassermühlen des linken Niederrheins im Zeitalter der Industrialisierung (1814-1914). (Werken und Wohnen. Volkskundliche Untersuchungen im Rheinland, 19.) S. 268, Nr. 33, Köln.
Vogt, Hans / Verein Niederrhein e.V. (Hrsg.) (1998)
Niederrheinischer Wassermühlenführer. S. 375, Nr. 284, Krefeld.
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