Ursprünglich war der Ophovener Wald ein Laubwald, der durch die bäuerliche Nutzung seit dem Spätmittelalter stark devastiert war und um 1806 aus größeren Heideflächen bestand. Im 19. Jahrhundert wurde der Wald mit Kiefern bestockt. Der Ophovener Wald ist heute ein größeres, von zahlreichen Forstwegen und zwei schmalen Straßen durchquertes Waldgebiet. Er stockt auf sandigem Boden (teilweise auf Dünen) und wird intensiv forstlich genutzt.
Nur im Norden entlang der Landwehr und im nordwestlichen Teil finden sich noch ausgedehnte Laubwaldbereiche, die übrige Fläche wird von lichten Kieferwäldern eingenommen. Der Laubwald besteht überwiegend aus Birken-Eichenwald mit relativ gut entwickelter Strauchschicht, die sich zumeist aus Jungwuchs der dominierenden Baumarten aufbaut. Entlang der Forstwege finden sich Ansätze von Sandpioniervegetation und Heiderelikte.
Man geht davon aus, dass im Ophovener Wald - wie fast überall in Reichweite des Aachener Bergbaureviers und des Ruhrgebietes - seit dem 19. Jahrhundert Flächen mit Kiefern und Fichten kultiviert worden sind, um das Holz später vor allem als Grubenholz zu verkaufen. Auch mittelstarkes Eichenholz mag vor allem vor 1870 als Grubenholz zum Einsatz gelangt sein. Entsprechende Aufforstungen der Heideflächen mit Nadelholz im Raum Effelder und Ophovener Wald zeigt ein Vergleich der Kartenblätter der Preußischen Uraufnahme mit denen der Preußischen Neuaufnahme.
Parallel zum heutigen Grenzverlauf verläuft am Waldrand ein Wallsystem. Es handelt sich um einen mehrere Kilometer langen Abschnitt der „Allegraav“ genannten großen Landwehr. Die langgestreckte Landwehr von Westen nach Osten am Rande des Ophovener Waldes wurde um 1900 errichtet, da sie auf der Neuaufnahme (1891-1912) zu erkennen ist. Zu dieser Zeit war der Wald mit Nadel- und Laubbäumen aufgeforstet. Zu Zeiten der Preußischen Uraufnahme (1836-1850) sind nur wenige Bäume auf dem Gebiet angepflanzt und die Landwehr ist nicht zu erkennen. Noch heute ist diese Landwehr an vielen Stellen deutlich zu sehen. Noch heute weist der Wegname „An der Schanz“ auf die gut sichtbare Schanze hin.
Der Ophovener Wald setzt sich nach Osten, von der L 117 und einer militärischen Anlage zerschnitten, als Effelder Wald fort.
(Peter Burggraaff und Klaus-Dieter Kleefeld, Kartierung zur Datenerfassung im Kreis Heinsberg 2001 im Auftrag des LVR-Fachbereich Umwelt / Sibylle Maringer, LVR-Abteilung Kulturlandschaftspflege, 2018)
Quellen Akten „Teilung des Effelder und Ophovener Waldes 1826-1836“, „Teilung des Gemeindewaldes von Ophoven 1829-1831“ im Landesarchiv NRW, Abtlg. Rheinland: Landratsamt Heinsberg BR 0027, Nr. 146 und 367
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