Bei dem ehemaligen Bunker („Bauwerk 3“) an der Oberen Münsterstraße im Ortsteil Castrop, hat es sich um einen Luftschutzturm (Hochbunker) gehandelt, der während des Zweiten Weltkriegs aufgrund der zunehmenden alliierten Luftangriffe auf das Ruhrgebiet zum Schutz der Zivilbevölkerung 1940 bis 1942 errichtet wurde.
Der Turm Münsterstraße gehörte zur ersten Bauwelle und hatte mit über 10 Stockwerken eine Gesamthöhe von etwa 45 Metern. Vorgesehen waren mehr als 1.000 Schutzplätze. Der Grundriss maß 12x14 Meter, die Bewehrung der Umfassungsbauteile bestand aus der Gitterraumbewehrung. Der das Stadtbild dominierende Turm wurde von der Bevölkerung - obwohl nie als solcher geplant - als zukünftiger Rathausturm gesehen.
Der Bunker hat die Kriegsereignisse weitgehend unbeschadet überstanden. Nach Kriegsende wurden auf Befehl der alliierten Militärregierung der Bunker entfestigt und Bereich der Obergeschosse 3 bis 5 mehrere Fensteröffnungen eingesprengt. Zeitweise wurden dort stadtgeschichtliche Exponate von Stadtarchiv und Stadtmuseum eingelagert sowie in den Jahren um 1960 Räume für den Luftschutz- und Katastrophendienst (!) untergebracht. Erst 1975 ist der Bunker endgültig gesprengt und beseitigt worden, um westlich der Altstadt den Altstadtring zu bauen, der die Innenstadt als Westtangente entlasten sollte.
(LWL-Amt für Landschafts- und Baukultur, 2008)
Literatur
Foedrowitz, Michael (1998)
Luftschutztürme und ihre Bauarten: 1934 bis 1945. Wölfersheim-Berstadt.
Schmidt, Wolfram / Arbeitskreis für Stadtgeschichte (Hrsg.) (2005)
Musste der Koloss wirklich geschleift werden? Die Geschichte des Hochbunkers in Castrop-Rauxel. (Rote Reihe, Band 5.) Castrop-Rauxel.
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