Thorarolle auf Pergament im Gutenberg Museum in Fribourg/Schweiz (2017). Thora, auch Tora oder Torah, bezeichnet den ersten Teil der hebräischen Bibel mit den fünf Büchern Mose (Tanach bzw. Pentateuch), die heilige Schrift des Judentums.
Copyright-Hinweis:
Jehle, Bruno / Gutenberg Museum Fribourg / gemeinfrei
Fotograf/Urheber:
Bruno Jehle
Medientyp:
Bild
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Thorarolle auf Pergament im Gutenberg Museum in Fribourg/Schweiz (2017). Thora, auch Tora oder Torah, bezeichnet den ersten Teil der hebräischen Bibel mit den fünf Büchern Mose (Tanach bzw. Pentateuch), die heilige Schrift des Judentums.
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Der ehemalige Standort der Synagoge, des Gebethauses der Bürger jüdischen Glaubens in Castrop-Rauxel, ist innerhalb einer Wegegabelung der Straße „Im Ort“ am Simon-Cohen-Platz überliefert. Heute weisen ihr Gebäude-Umriss im Pflaster und eine Gedenktafel auf das frühere Bauwerk hin: „Hier stand die Castroper Synagoge, errichtet im Jahre 1845; sie wurde unter der Herrschaft der Gewalt und es Unrechts am 10. November 1938 zerstört“ (Das Rote Band, S. 4).
Die Synagoge, 1845 als Fachwerkgebäude errichtet, wurde 1921/22 umfangreich renoviert sowie umgebaut und erhielt eine Apsis nach Südosten. Das Bauwerk wurde jedoch in der Pogromnacht vom 9./10. November 1938 durch Brand zerstört und daraufhin vollständig abgebrochen (Fondern, S. 84). Heute steht am ehemaligen Standort ein Gedenkstein. Die Platzfläche ist als „Simon-Cohen-Platz“ nach dem Sohn einer jüdischen Kaufmannsfamilie aus Castrop-Rauxel benannt. Diese ist bereits nachgewiesen durch die Volkszählung im Amt Castrop-Rauxel am 14.12.1849 für das Wohn- und Geschäftshaus, Münsterstraße 14. Der Kommunalpolitiker Simon Cohen war u.a. Mitbegründer der Freiwilligen Feuerwehr sowie anderer Vereinigungen in Castrop. Er starb bereits 1929. „Mit dieser Benennung ... soll stellvertretend an die tragische Geschichte der ehemaligen jüdischen Einwohner Castrop-Rauxels erinnert werden“.
Inschrift der Tafel am Simon-Cohen-Platz: „Der jüdische Kaufmann Simon Cohen (geboren am 25.12.1849 im Haus Münsterstraße 14, gestorben am 27.03.1929), Sohn des Castroper Handelsmannes Leser Levi Cohen, war von 1895 bis 1919 in der Kommunalpolitik als Gemeinde- bzw. Stadtverordneter tätig, Angehöriger der Zentrumspartei und Mitglied vieler Castroper Vereine.“
Inschrift zur Baugestalt der Synagoge (die Bronzetafel enthält eine perspektivische Darstellung der Synagoge von Südwesten): „Der Synagogenbezirk Castrop umfasste laut Statut von 1857 das Amt Castrop, zu dem damals die Ortschaften Mengede, Bodelschwingh und Deusen gehörten. Die Synagoge wurde im Jahr 1845 als Fachwerkbau errichtet. Später folgte der Anbau einer Apsis an der Ostfassade und die Verkleidung mit Steinplatten. Der nach Osten ausgerichtete Betsaal hatte an beiden Seiten hohe gefächerte Rundbogenfenster. Die Innenwände waren bis zur Decke mit Kacheln in Ornamentmustern bedeckt. In der Apsis war der hölzerne Toraschrein mit seinen reich geschnitzten Holztüren eingelassen. Während des nationalsozialistischen Unrechtsregimes wurde die Synagoge in der Pogromnacht vom 9. zum 10. November 1938 von SA-Truppen aus Herne und Castrop-Rauxel niedergebrannt. Die Feuerwehr beschränkte sich darauf, ein Übergreifen der Flammen auf die umliegenden Häuser zu verhindern. Die SA-Truppen verübten auch die gewaltsamen Übergriffe gegen jüdische Bürger und deren Eigentum. Der kleinere nachgestellte Grundriss außerhalb des Synagogendenkmals kennzeichnet das ehemalige Haus 'Im Ort 8', in dem eine Familie wohnte, die nebenberufliche Arbeiten für die Synagogengemeinde verrichtete.“
(LWL-Amt für Landschafts- und Baukultur, 2009)
Literatur
Fondern, Manfred van (2002)
Castrop-Rauxel - die Chronik: von der Industrialisierung zur Europastadt. Essen.
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