Landschaftsarchäologischer Park Henrichenburg

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Castrop-Rauxel
Kreis(e): Recklinghausen
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 35′ 58,41″ N: 7° 18′ 13,05″ O 51,59956°N: 7,30363°O
Koordinate UTM 32.382.510,68 m: 5.717.864,71 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.590.368,12 m: 5.719.155,15 m
Der landschaftsarchäologische Park ist eine sehenswerte Grünanlage, die über dem kulturhistorisch wertvollen Bodendenkmal der Henrichenburg realisiert wurde. Der Park wurde in den Jahren 1998 und 1999 im Rahmen der Internationalen Bauausstellung Emscher Park angelegt und zeigt auf eindrucksvolle Weise, wie durch eine moderne Freiraumgestaltung die historische Bedeutung eines Ortes demonstriert werden kann.

Mit landschaftsarchitektonischen Elementen wie Hecken und säulenförmigen Bäumen wurden die Mauern, Gebäude und Türme der Burg nachgebildet und erlebbar gemacht. Die Henrichenburg ist 1263 erstmals urkundlich erwähnt worden und bestand bis 1787. Das lange Jahre Verborgene wird nun dem Besucher wieder in das Bewusstsein gerufen. Er kann zwischen den „grünen Mauern“, die die früheren Burgmauern nachzeichnen, wandeln, während unter den Hecken und Bäumen noch die Bruch- und Ziegelfundamente auf ihren eichenhölzernen Gründungspfählen ruhen.
Die überdeckende Erde und der Schlamm des Burggrabens bergen und schützen die Zeugnisse höfischer und kriegerischer Lebensart der Henrichenburger Adelsgeschlechter.
Um das Bodendenkmal vor Schäden zu bewahren, wurde das Gelände um ungefähr 1,5 Meter aufgeschüttet. Über den Fundamenten wurde im Grundriss der Hauptburg ein Plateau modelliert, das von einem flachen Graben, der ehemaligen Gräfte, umgeben wird.

Nach Plänen des Grünflächenamtes entstand auf dem Burgplateau die „neue Henrichenburg“, deren Gestaltung die historische Differenzierung zwischen Vor- und Hauptburg aufnimmt. Der Hauptzugang erfolgt von Südosten. Durch ein Baumtor führt ein Steg über das durch einen Graben nachgebildete Emscherbett auf die Vorburg. Ein weitläufiger Burgplatz öffnet sich, der von 1 Meter hohen „Heckenmauern“ aus Rotbuchen gesäumt wird.

Der kulturlandschaftliche Kontext der alten Henrichenburg ist im Gelände leider nicht mehr zu erkennen. Über dem ursprünglichen Lauf der Emscher liegt heute die Freiheitstraße. Der Rhein-Herne-Kanal reicht in Dammlage unmittelbar an den Park heran. Der Standort der zur Burg gehörenden ehemaligen Mühle ist durch die Wartburgstraße vom Park abgeschnitten und das Gelände, auf dem noch der Mühlengraben erkennbar war, ist mittlerweile durch Bodenaushub der Kanalbaustelle überschüttet worden.

(LWL-Amt für Landschafts- und Baukultur, 2007)

Landschaftsarchäologischer Park Henrichenburg

Schlagwörter
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:25.000 (kleiner als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Karten
Historischer Zeitraum
Beginn 1999

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„Landschaftsarchäologischer Park Henrichenburg”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/A-P363N410-20090714-0004 (Abgerufen: 19. April 2024)
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