Walkmühle oder Löbbekes Mühle Bereits für das Jahr 1513 wird in alten Urkunden eine Walkmühle erwähnt. 1567 erhielt Arndt Düssel die herzogliche Erlaubnis, an der Wupper eine Walkmühle zu betreiben, von der letztmals in Urkunden von 1749 berichtet wird. Am 28.06.1800 erbauen die Fabrikanten Johann Wilhelm Thomas und Georg Oules eine neue Textilfabrik, die die Wasserkraftanlage der alten Walkmühle nutzte. Anfang des 19. Jahrhunderts brannte die alte Walkmühle ab und die sogenannte „Neumühle“ mit Wollspinnerei und unterschlächtigem Wasserrad wurde wieder aufgebaut. Für das Jahr 1829 ist Joh. Rütger Brüning als Eigentümer bekannt, der auch zeitweise Besitzer der Tuchfabrik an der Fuhr war. 1842 brannte die Anlage erneut ab und wurde wieder aufgebaut. Brüning verkaufte die Mühle 1843 an Wilhelm Friedrich Löbbeke, der hier eine Tuchfabrik betrieb - im Volksmund Löbbekes Mühle genannt. Allerdings setzte sich ab 1846 zunehmend die amtliche Bezeichnung „Walkmühle“ durch. Der Obergraben zum Antrieb der Mühle per Wasserkraft zweigte von der Wupper in der Höhe des Gebäudes ab, welches heute noch als Walkmühle bezeichnet wird.
Tuchfabrik W.F. Löbbeke 1843 kaufte Wilhelm Friedrich Löbbecke Joh. Rütger Brüning die Walkmühle ab und betrieb eine Tuchfabrik. 1872 wurde der Besitz auf mehrere Eigentümer verteilt, unter anderm auch auf die Firma C. & F. Schnabel (eventuell auch schon 1866). Bis 1866 wurde die Löbbeckesmühle für die Tuchproduktion genutzt, bis diese ins neu gebaute Fabrikgebäude am Kratzkopf verlegt wurde. 1895 brannte die Anlage erneut ab und das gesamte Gelände wurde von den Tuchfabrikanten C. & F. Schnabel aufgekauft. Diese bauten hier ein neues Fabrikgebäude mit Maschinenhaus, Kesselhaus und Wollschuppen. Ebenso gehörte ein Arbeiterwohnhaus zur Anlage. Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Streichgarnspinnerei geschlossen, während die Watteproduktion für Verbandsmaterial für die Soldaten weiterlief. Ein weiterer Brand am 14. Januar 1963 führte schließlich zur Produktionseinstellung an der Walkmühle. Walkmühle ist heute ein allein stehendes Wohngebäude an der Wuppertalsperre. An dieser Stelle wurde das Mühlen- bzw. Fabrikwasser für die flussabwärts liegende Walkmühle von der Wupper abgezweigt. Das Gebäude ist vermutlich erst zwischen 1938 und 1956 entstanden. Die genaue Funktion, die es hatte, ist unbekannt.
(LVR-Fachbereich Umwelt, 2008)
Literatur
Dominick, Peter (2000)
Chronik der Tuchfabrik der Gebrüder Schnabel (unveröffentlichtes Manuskript). o. O.
Paffrath, Arno (1984)
Die Mühlen- und Fabrikanlagen im Raume Hückeswagen. In: Jahr, Lutz (Hrsg.): Stadt Hückeswagen (Hrsg.): 900 Jahre Hückeswagen, S. 131-199. S. 147-151, Hückeswagen.
Schaffus, Ingo (1985)
Als die Hämmer verstummten. Der Strukturwandel in der Hückeswagener Industrie im 19. Jahrhundert. In: Heimatjahrbuch für den Oberbergischen Kreis, o. O.
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