Industriestandort Hammersteinsoege

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Hückeswagen
Kreis(e): Oberbergischer Kreis
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 10′ 39,77″ N: 7° 19′ 0,48″ O 51,17771°N: 7,3168°O
Koordinate UTM 32.382.345,97 m: 5.670.934,16 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.592.124,26 m: 5.672.241,92 m
Zwischen 1811 und 1840 wurde in der Wupperschleife, gegenüber der Einmündung des Wiebaches in die Wupper, auf dem ehemaligen Besitz derer von Hammerstein, eine Streichgarnspinnerei errichtet. Sie lief unter dem Firmennamen Engels & Oelbermann, die auch eine Fabrik in Beyenburg betrieb.
1840 bauten sie einen drei Meter breiten, 163 Meter langen und 1,5 Meter hohen Stollendurchbruch durch die schmalste Stelle des Berges bei Hammersteinsöge, durch den das Wasser der Wupper zum Antrieb der Maschinen geleitet wurde. Aus einer Beschreibung aus dem Jahr 1853 geht hervor, dass das Fabrikgebäude sehr groß gewesen sein muss. Es handelte sich um einen dreistöckigen Bruchsteinbau, in dem 150 Menschen beschäftigt waren.
Ab 1859 war Daniel Engels alleiniger Eigentümer der Streichgarnspinnerei. Von 1875 bis 1918 nutzte Albert Keller die Firmengebäude für seine Streichgarnspinnerei und einer Filzfabrik. 1880, 1889, 1895 sowie 1899 wurden einige An- und Umbauten auf dem Firmengelände vorgenommen.

Während des Zweiten Weltkrieges waren in dem leer stehenden Fabrikgebäude Russische Zwangsarbeiter untergebracht. 44 der Zwangsarbeiter, die an Hunger und Krankheit starben, sind auf dem Russischen Ehrenfriedhof in Voßhagen beerdigt. Verschiedene Firmen nutzten die leer stehenden Werkshallen als Lager.

Bis zum Abbruch der Gebäude 1967/1976 waren folgende Firmen auf dem Gelände: „Bergische Licht- und Kraftwerk AG“, „KOMA Koch & Mann GmbH Wuppertal“, „Bergische Feintuchfabrik Kotthaus & Ernst“, sowie die „Bismarck-Werke“.

(LVR-Fachbereich Umwelt, 2008)

Literatur

Berg, Siegfried (2007)
Heimischer Bergbau (nach einem bisher unveröffentlichten Manuskript von Wilhelm Blankertz (1942). (Sonderheft Leiw Heukeshoven. Bergischer Geschichtsverein, Abteilung Hückeswagen.) o. O.
Dominick, Peter (2000)
Chronik der Tuchfabrik der Gebrüder Schnabel (unveröffentlichtes Manuskript). o. O.
Dominick, Peter (1992)
Dampfmaschinen und Dampfhämmer im Wuppertal. In: Geschichte & Heimat. Die Heimat spricht zu Dir, Jg. 59, Nr. 1, o. O.
Paffrath, Arno (1984)
Die Mühlen- und Fabrikanlagen im Raume Hückeswagen. In: Jahr, Lutz (Hrsg.): Stadt Hückeswagen (Hrsg.): 900 Jahre Hückeswagen, S. 131-199. S. 153-154, Hückeswagen.
Schaffus, Ingo (1985)
Das Industriegebiet Kräwinklerbrücke. In: Leiw Heukeshoven 24, S. 29-42. o. O.

Industriestandort Hammersteinsoege

Schlagwörter
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Karten, Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1811 bis 1840, Ende 1967 bis 1976

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„Industriestandort Hammersteinsoege”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/A-NF-20080303-0033 (Abgerufen: 12. November 2024)
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